Personelles

Mittwoch, 26. August 2009

Die Liste des Grauens: Kölner Transfers 1997 - 2009

Probek hats erfunden. Für seinen FC Bayern. Der Werderaner Tobias, der Vizekusener lauthals, der Stuttgarter hirngabel und nedfuller für den HSV haben es nachgemacht. Und ich nun auch.

Und sei es nur, um den Jungs mit ihren Schicki-Micki-Vereinen das Jammern zu verbieten. ;)

Die einzige wahre Transferbilanz des Grauens findet sich nämlich leider hier.

Darum gehts: Eine Liste aller zum 1. FC Köln transferierten Spieler seit 1997. Hinzu eine Bewertung, ob das Schaffen des Spielers im Geissbocktrikot eine positive, durchschnittliche oder negative Wirkung hatte.
Was natürlich, probek hat das schon ausführlich diskutiert, problematisch ist: Diese Einschätzung muß subjektiv sein. Nedfuller hat wahrscheinlich den diesbezüglich sinnvollsten Ansatz gewählt und noch drei Miteinschätzer dazugebeten.

Weg gelassen habe ich alle Spieler, die zwar offiziell zum FC transferiert worden sind, aber eigentlich ausschließlich bei den Amateuren gespielt haben.

Und dann stieß ich bei der Bewertung auf ein Problem, daß den anderen fremd ist. Geht das, daß ich einen mittelmäßigen Zweitligaspieler wie Alexander Voigt, der aber durch steten Einsatzwillen und perfektes Stollen-zu-Pflugscharen-Spiel auffiel, positiv bewerte, den objektiv weitaus besseren Fußballer Pierre Womé nur durchschnittlich? Wie bewerte ich Spieler wie Antar oder Chihi, die in der zweiten Liga ihren Teil zum Aufstieg beitrugen, in der Bundesliga aber versagten? Bei einem Fahrstuhlverein, wie es der FC in den letzten zehn Jahren war, sind vergleichende Bewertungen noch schwieriger.

Hauptquelle war transfermarkt.de. Ab ca. 2001 und früher aber sind die Zahlen, was die gespielten Spiele angeht, größtenteils Humbug, da habe ich dann Fußballdaten.de hinzugebeten. Betrachten wir die Anzahl der Spiele also als ungefähren Richtwert.

Spieler die zur aktuellen Saison gekommen sind, habe ich noch nicht bewertet.

Und jetzt, Augen zu und durch. Es wird schmerzhaft.

2009
+
o
-
Spiele
Ablöse
Lukas Podolski
10.0 Mio €
Maniche
-
Christopher Schorch
1.0 Mio €
Sebastian Freis
-
 
 
2008
Petit
+
37
-
Daniel Brosinski
-
12
-
Wilfried Sanou
-
18
-
Pierre Womé
o
24
-
Miso Brecko
o
39
-
Derek Boateng
o
10
0,4 Mio €
Pedro Geromel
+
35
2,0 Mio €
Manasseh Ishiaku
-
15
2,5 Mio €
Taner Yalcin
o
12
-
Sergiu Radu
-
23
 
2007
Nemanja Vucicevic
o
55
-
Ümit Özat
+
37
-
Kevin Pezzoni
+
38
-
Roda Antar
o
49
-
Kevin McKenna
+
60
0.5 Mio €
Faryd Mondragon
+
69
0.4 Mio €
Youssef Mohamad
+
67
1.5 Mio €
Maynor Suazo
o
16
0.2 Mio €
 
2006
Salvatore Gambino
-
22
-
Serhat Akin
-
7
?
Kevin Schöneberg
o
21
-
Adil Chihi
o
82
-
Milivoje Novakovic
+
95
1.4 Mio €
Baykal
-
13
0.2 Mio €
Bernt Haas
-
22
0.3 Mio €
Aleksander Mitreski
o
58
0.5 Mio €
Thomas Broich
+
74
0.5 Mio €
André
-
21
0.7 Mio €
Marius Johnson
-
12
0.2 Mio €
Thiago
-
6
0.9 Mio €
Fabio Luciano
-
12
?
Pekka Lagerblom
-
30
-
Fabrice Ehret
+
86
-
 
2005
Evanilson
-
3
-
Marvin Matip
o
87
-
Patrick Weiser
-
1
-
Alpay
+
50
-
Dimitrios Grammotzis
-
20
-
Björn Schlicke
-
15
0,6 Mio €
Peter Madsen
-
24
0.6 Mio €
Imre Szabics
-
11
0.5 Mio €
Anthony Lurling
-
12
0.3 Mio €
Ricardo Cabanas
+
43
0.6 Mio €
Patrick Helmes
+
67
0.2 Mio €
Timo Achenbach
-
15
0.1 Mio €
Marco Streller
o
14
0.7 Mio €
Boris Zivkovic
-
8
0.2 Mio €
Yioussef Mokhtari
o
14
0.2 Mio €
 
2004
Attila Tököli
-
4
-
Bilica
-
15
-
Rolf-Christel Guié Mien
o
29
-
Kostantinos Konstantinidis
-
14
-
Roland Benschneider
-
25
0.2 Mio €
Christian Rahn
-
27
0.1 Mio €
Thomas Bröker
-
16
-
Vassilios Tsiartas
-
4
-
Christian Lell
o
45
-
 
2003
Sebastian Schindzielorz
o
51
-
Albert Streit
+
81
0.5 Mio €
Vladan Grujic
-
13
-
Thomasz Klos
-
7
-
Mustafa Dogan
-
27
-
Stefan Wessels
o
98
-
Jörg Heinrich
-
22
-
Andrey Voronin
o
21
-
Marius Ebbers
o
53
-
Markus Feulner
+
41
0.1 Mio €
Lukas Sinkiewicz
+
79
-
Lukas Podolski
+
85
-
 
2002
Sebastian Helbig
-
33
-
Markus Happe
o
32
-
Giovanni Federico
o
23
-
Florian Kringe
+
68
-
Oliver Schröder
o
51
-
Francis Kioyo
o
31
-
Markus Dworrak
-
12
-
 
2001
Jörg Reeb
-
16
-
Marc Zellweger
o
13
0.6 Mio €
Marco Reich
-
25
3.0 Mio €
Hanno Balitsch
o
25
1.5 Mio €
Lilian Laslandes
-
5
?
Rigobert Song
+
16
1.0 Mio €
 
2000
Achil Arveladse
o
29
-
Ivan Vukomanovic
-
2
-
Ivica Grlic
-
2
-
Andrew Sinkala
o
81
0.1 Mio €
Jens Keller
o
57
0.7 Mio €
Alassane Ouedraogo
-
3
0.1 Mio €
Alexander Bade
+
94
0.2 Mio €
Miroslav Baranek
-
39
1.5 Mio €
Darko Pivaljevic
-
8
1.5 Mio €
Markus Kreuz
o
73
1.0 Mio €
 
1999
Markus Kruth
+
124
-
Moses Sichone
o
114
-
Janosch Dziwior
o
60
-
Matthias Scherz
+
283
-
Christian Timm
+
69
0.4 Mio €
Pascal Ojigwe
o
32
0.2 Mio €
 
1998
Karsten Hutwelker
-
24
-
Dirk Lottner
+
169
-
Josef Tuma
-
-
-
Christian Springer
o
214
-
Claus-Dieter Wollitz
+
48
?
Markus Bähr
-
26
?
Spasoje Bulajic
-
47
?
Georgi Donkov
-
81
0.5 Mio €
Ralph Hasenhüttl
-
41
0.2 Mio €
Alexander Voigt
+
204
-
Markus Pröll
+
116
-
 
1997
Andreas Menger
-
42
-
Dennis Vogt
-
1
-
Khodadad Azizi
o
50
-
Dennis Grassow
-
31
?
René Tretschok
o
34
-
Luciano Emilio
-
6
?
Markus Münch
-
13
0.5 Mio €
           
           
Gesamt:
27
35
54
           


Wer sich das anguckt, muß eigentlich keine Fragen mehr zu dem schlechten Abschneiden des FC in den vergangenen zehn Jahren stellen. Zwei Jahre ohne einen einzigen positiven Transfer. Drei Jahre, in denen nur ein Spieler diesem Kriterium genügte. Und ich habe im Zweifel für den Spieler entschieden, bilde ich mir jedenfalls ein.

Herr Ober, ich hätte gerne die 07.


Zusätzliche Zahlenspiele:
Transfers insgesamt (ohne die Transfers für die kommende Saison): 116
Spiele dieser transferierten Spieler insgesamt: 4885
Macht im Schnitt: 42,11 Spiele pro Transfer.
Insgesamt wurden 30,1 Millionen Euro ausgegeben. (Mit der laufenden Saison: 41,1 Mio €). Als kleine Spielerei am Rande: Probek kommt für den FC Bayern im gleichen Zeitraum auf 318,5 Millionen Euro. Pfff. So kann jeder Meister werden.

Dienstag, 18. August 2009

How to do a Van der Vaart

Man muss sich das so vorstellen:
Es ist Sommerpause, Transferperiode. In vielen Städten Deutschlands brodelt die Gerüchteküche. Eine Prise Bedarf wird gut gewälzt in einer großen Menge Wunschvorstellung, anschließend wird das Ganze lange gedünstet in Sensationslust und schlußendlich, je nach Geschmack, garniert mit Hoffnung und Verzweiflung.

Weil das Mahl nicht schmecken mag, kocht und isst man es alleine vor sich hin, treffen sich die Hungernden in den für sie vorgesehenen Einrichtungen, nennen wir sie der Einfachheit halber mal Fußballvereinsforen. Viele Köche verderben den Brei - keine Behauptung könnte absurder sein als diese auf unser kleines Rezept bezogen. Im Gegenteil, hier wird die Suppe schmackhafter desto mehr Köche teilnehmen.
Die verschiedensten Stilrichtungen hoher Kochkunst treffen aufeinander und ergeben erst in ihrer Zusammenarbeit die interessante Gewürzelage.
Da gibt es die Anhänger der realistischen Bedarfsanalysenküche, deren mahnende Worte stets auf die noch fehlenden Gänge in der Speiseabfolge, die schließlich auf dem Tisch stehen soll, hinweisen. Dann die Köche der "Um fünf Ecken, ein Transfer"-Schule. Sie wissen genau, daß der Postbote der Schwester des Chauffeurs des Arbeitskollegens eines Vorstandsmitglieds über ganz besonderes Wissen bezüglich der zu beziehenden Stärkebeilagen hat.
Und natürlich die Idealisten und Fantasten. Sie greifen gerne die Ergebnisse der Bedarfsanalysenküche auf, mischen sie mit Erkenntnissen der "Um fünf Ecken, ein Transfer" Köche und zaubern auf dieser Grundlage ein gar fantastisches Menü. Mit Hilfe nicht weniger fantastischer argumentativer Winkelzüge werden binnen weniger Worte sichere Überzeugungen, denen zu Folge die Anrichtung edelster Speisen kurz bevor steht.

In der gleichen Stadt, zu selben Zeit, an einem anderen Ort. Der zuständige Redakteur eines Boulevardblattes ist nervös. Seiner Aufgabe, einen neuen Namen für das tägliche Transfertheater aus dem Hut zu zaubern, ist er heute noch nicht nachgekommen. Lang ist die Liste derer, die er schon abgearbeitet hat. Mittlerweile ist der bedauernswerte Mann schon längst in den Reihen potentieller Spieler angelangt, deren Namen in Deutschland noch nie jemand gehört hat. Der Chef ist sauer - mit Namen, die man erst buchstabieren muß, läßt sich keine Auflage machen.
Verzweifelt durchsucht er das Netz nach irgendwelchen brauchbaren Informationen. Da kommt ihm die rettende Idee: Das Forum der ortsansässigen Fußballfans - prall gefüllt mit Gerüchten, Spekulationen und Fantastereien. Flugs einen hübschen, wohl bekannten Namen aus den abenteuerlichsten Ecken der Gerüchteküche heraus suchen, die nicht weniger abenteuerlichen Begründungen der Fantasten eins zu eins übernehmen, ein paar nichtssagende Manageraussagen hinzu-biegen - fertig ist der Artikel, das Tagewerk geschafft.

Et voilà.

Freitag, 14. August 2009

It's gonna be a long hot summer

Die Sammlung aller von der lokalen und der internationalen Boulevardpresse durch das Dorf Köln getriebenen Tranfserenten:

Abel
Franck Berrier
Amaury Bischoff
Florin Costea
Duda
Yannick Djaló
Elano
Evaldo
Julien Faubert
Geremi
Elliot Grandin
Michael Görlitz
Keisuke Honda
Ibson
Michael Jakobsen
Mohammad Reza Khalatbari
Christian Lell
M'Bami
Zhivko Milanov
Markus Miller
Mark Milligan
Oguchialu Onyewu
Ivan Perisic
Nikola Pokrivac
Jukka Raitala
Georgios Seitaridis
Anas Sharbini
José Ernesto Sosa
Emir Spahic
Semir Stilic
Cristi Tanase
Darko Tasevsi
Somen Tchoyi
Tuncay
Zé Roberto

Nach Erscheinen dieses Beitrags getriebene Säue Transferschnäppchen:
Andreas Hinkel
Florian Kringe


Um die Wartezeit bis zum 31. August, wenn dieses Spielchen endlich ein Ende haben wird, ein wenig zu verkürzen, zurück ins Funkhaus für ein bißchen Musik. Hat zwar nichts mit Fußball zu tun, aber die Titelzeile dieses Beitrags wurde dort geklaut. Die Tom Robinson Band mit "Long hot Summer" (Musik beginnt nach ca. einer Minute):

Freitag, 31. Juli 2009

Abschied eines Herangeführten

Wir kannten uns kaum, Du und ich. Zur Winterpause gekommen, als "Vorgriff auf die kommende Saison", wie es immer so schön hieß. Jetzt beginnt die kommende Saison und Du bist wieder weg.
Weil Du ja nur als Vorgriff eingekauft warst, wurdest Du langsam herangeführt. So nennt sich das, wenn man in einem halben Jahr nur auf zehn Einsätze, davon nur sechs in bemerkenswerter Länge, kommt. Was besseres kann einem als Spieler, der aus dem Ausland kommt und weder Land noch Liga kennt, beim 1. FC Köln nicht passieren. Neueinkäufe, die nicht sofort funktionieren, werden bei uns nämlich gerne schnell mit dem Etikett Fehleinkauf versehen. Hätte es Mitte der Neunziger schon ein Internet, wie wir es heute kennen, gegeben, hätte Sunday Oliseh seine erste Saison beim FC sportlich wohl nicht überlebt.
Du aber, Derek, hast aber eigentlich alles richtig gemacht. Hast Dich langsam heranführen lassen, ein paar Grottenspiele hingelegt, und Dich langsam und kontinuierlich gesteigert.
Dein Problem war lange keines. Schon in der letzten Saison war das Angebot an defensiven Mittelfeldspielern groß beim FC. Petit, Pezzoni, Matip und eben Du, Derek Boateng. Dazu noch ein, zwei Spieler, die die Position spielen können. Für Dich war das nicht wichtig, denn erstens wurdest Du ja langsam herangeführt und zweitens hattest Du Dich gen Ende, zum Abschluß der Heranführerei, gegen die Konkurrenz durchgesetzt.
Geholfen hat dabei ein hohes Laufpensum, Einsatzwille und eine Ballsicherheit, die Deinen Konkurrenten um den Platz neben Petit abgeht. Noch, muß man jedenfalls im Falle des blutjungen Pezzonis sagen. Zudem scheinst Du in Mannschaft ein sehr gutes Standing gehabt zu haben. Jetzt aber hat der FC seiner Große-Namen-Sehnsucht nachgegeben und für die Position noch einen weiteren Mann verpflichtet. Maniche bräuchte wohl selbst auch noch Zeit wieder herangeführt zu werden, aber die bekommt er nun nicht, denn die beste Alternative, und das wärest Du gewesen, ist nun von Bord gegangen.
Finanziell gesehen macht das alles Sinn. Für 400.000 gekommen, liegt Dein derzeitiger Marktwert laut Transfermarkt.de bei rund 2 Millionen. Geld, daß der FC sicher gut gebrauchen kann, sei es um Maniches Handgeld zu bezahlen oder um tatsächlich noch einen offensiven Mittelfeldspieler aus dem Hut zu zaubern.
Schade ist es trotzdem.

Mach et joot, Derek.

Dienstag, 21. Juli 2009

Eine Frage des Charakters?

Als vor gut einem Jahr der portugisische Mittelfeldspieler Petit als neuer Spieler des 1. FC Köln vorgestellt wurde, war das Erstaunen groß und der Widerhall größer. Der ehemalige Mittelfeldstar der portugisischen Nationalmannschaft beim Aufsteiger.
Am Ende der vergangenen Saison mußte man festhalten: Petit war ein großer Gewinn für den FC. Auch wenn es immer wieder Phasen sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde gab, in denen das "ehemalig" besonders deutlich wurde. Petits Zenit ist vorüber. Ansonsten, machen wir uns nichts vor, würde er auch nicht beim FC spielen.
Dennoch war der Pittbull wieder und wieder in der Lage zu helfen, zu führen, wegzugrätschen, die meisten Kilometer zu laufen und am häufigsten gefoult zu werden, was zugegebenermaßen keine Leistungs Petits ist, aber seinen Wert zeigt. Merke: Auch ein großer Name, der seine besten Zeiten schon gesehen hat, kann von großem Nutzen sein.
Eine wichtige Rolle mag dabei der Charakter des kleinen Portugiesen gespielt haben. Petit ist alles andere als eine Diva. Sein Spitzname zeugt von seinen Stärken: Kämpfen, Beissen, Kratzen. Flanieren und Herumstehen gehören nicht dazu.

Nun also Maniche. Ungeliebt bei Atlético. Aufgefallen hauptsächlich durch Eskapaden, wie sich das dann im Fußballdeutsch nennt. Spanische Journalisten wissen zu berichten, daß Atléticos Funktionäre sich mit dem Rauswurf Maniches selbst ein Bein stellten: Dieser habe mit seinen vielen Strafen quasi ihr Gehalt bezahlt. Dem damaligen Trainer warf er vor versammelter Mannschaft die Worte „Was hast DU in deiner Karriere eigentlich gewonnen? Wer bist DU, dass DU MIR so etwas sagst?“an den Kopf. Allem Anschein nach also eine Diva.

Über den neuen Trainer des 1. FC Köln, Zvonimir Soldo, kann man nach wie vor nicht viel sagen. Eines aber scheint sich deutlich abzuzeichnen: Disziplin ist ihm sehr wichtig, der Kölner Stadtanzeiger nennt ihn gar Disziplinfanatiker. Die falsche Schuhwahl beim Mittagsessen, ein Mobiltelefon im Bus oder eine Minute Verspätung bringen den Trainer auf die Palme und Geld in die Mannschaftskasse.

Machen wir also bereit für das spannendste Duell der kommenden Saison beim 1. FC Köln: Trainer versus Mittelfeldstar. Und hoffen dabei auf den Trumpf, der schon beim Transfer ausschlaggebend war: Ein sehr enger Freund Maniches nennt sich nämlich Pitbull und ist alles andere als eine Diva.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Barrilete cósmico

Das Tor, das vor genau dreiundzwanzig Jahren und drei Tagen im Aztekenstadion in Mexiko City fiel, kennen wir alle. Tor des Jahrhunderts ist es geworden. Tausend mal hat man es gesehen, es hat immer Zoom gemacht. Besonders schön aber ist das Tor, sieht man es mit dem Originalkommentar des für das argentinische Fernsehen arbeitenden Uruguayers Victor Hugo Morales. Daß südamerikanische Kommentatoren mit einer in Europa eher befremdlichen Leidenschaft am Werke sind, dürfte bekannt sein, hier aber übertrifft Morales die Erwartungen. Und seine im Überschwang der Gefühle ausgerufene Betitelung Maradonas als "Barrilete cósmico" (ungefähr: Himmlischer Komet) ging als einer der Spitznamen für den Göttlichen in die Geschichte ein.



Und damit auch die nicht spanisch sprechenden Zuschauer auf ihre Kosten kommen, hier mein stümperhafter Versuch einer Übersetzung. Korrekturen werden gerne angenommen.

..da hat ihn Maradona
..sie doppeln ihn
Maradona tritt auf den ball
Das Genie des weltweiten Fußballs weicht nach rechts aus
..ich kann es nicht fassen
Burruchaga..
..immer noch Maradona..
Genie.. Genie... Genie
ta..ta..ta.. Toooooooor
Ich möchte weinen...
Heiliger Gott, es lebe der Fußball..
Trauuumtoooor.. Diegooool
Maradona.. es ist zum weinen... Verzeihen Sie mir
Maradona hat einen der geschichtsträchtigsten Spielzüge aller Zeiten zurückgelegt
Himmlischer Komet..
Von welchem Planeten kommst du?
so dass du alle Engländer auf dem Weg zurück gelassen hast?
so dass das Land eine geballte Faust ist, die für Argentinien aufschreit?
Argentinien 2 - England 0
Diegol Diegol
Diego Armando Maradona
Danke Gott!
für den Fußball,
für Maradona,
für diese Tränen,
für dieses Argentinien 2, England 0

Freitag, 12. Juni 2009

"Bin ich Arbeiter, lege sehr viel Wert auf Disziplin."

Um 13.00 fand die Vorstellungspressekonferenz des neuen FC Trainerduos Zvonimir Soldo und Michael Henke statt. Hier ein hektisch in die Tasten gehauenes Protokolls der Aussagen des neuen Cheftrainers Soldo:

Wie würden Sie sich als Trainer charakterisieren?
Bin ich Arbeiter, lege sehr viel Wert auf Disziplin. Ich beschäftige mich gerne mit Taktik und Strategie. Bin sehr kommunikativ mit Spieler. Haben gute Spieler, mit Podolski, Novakovic, Geromel, Mondragon. Freue mich auf die Herausforderung und die Zusammenarbeit.

Wie sieht Ihre Zielsetzung für die nächste Saison aus?
Wir sind alle einig für einen Aufsteiger ist das zweite Jahr das schwerste. Wollen mehr Punkte holen als letztes Jahr. Und eine Macht zu Hause sein.

Wie sieht Ihr Zeitplan aus?
Hab schon begonnen, bleibe erst noch einige Tage in Köln. Ich habe schon mit dem Kapitän [Novakovic] und mit Lukas Podolski gesprochen und mir einige Spiele des FC angesehen.

Herr Soldo haben Sie vielleicht Angst, dass die Schuhe von Christoph Daum ein bißchen groß sind?
Nein. Sonst wäre ich nicht gekommen.

Brauchen Sie noch weitere neue Verpflichtungen?
Mit Lukas haben wir schon einen guten Spieler. Wir haben einen guten Kader, muss ich mir erstmal Bild machen. Bei Verstärkungen wollen wir lieber einen guten Spieler als zwei bis drei für die Breite holen.

Haben Sie eine Austiegsklausel?
(Lacht) Nein.

Gibt es Pläne, Spieler die Sie aus Kroatien kennen, zum FC zu holen? Was ist zum Beispiel mit Anas Sharbini, dem 22 jährigen Spielmacher von NK Rijeka?
Über Verstärkungen konkret will ich jetzt nicht reden. Kenne Sharbini aus der kroatischen Liga, wollte ihn auch zu Dinamo Zagreb holen, war aber zu teuer. Aber konkret will und kann ich jetzt noch nichts sagen, muss ich mir erst Bild von der Mannschaft machen. Aber wir haben gute Karten Kader.

Was reizt Sie am 1. FC Köln?

Hab hier 7 Monate gelebt, damals hab ich gemerkt, was für eine Bedeutung hat dieser Verein. Tolles Publikum, tolles Stadion. Als wir Kontakt aufgenommen haben, konnte ich es nicht glauben.

Haben Sie Vorstellungen darüber, was Sie tun, wenn es mal nicht läuft?
Hab ich schon gesagt, bin ich Arbeiter und kommunikativ mit den Spieler. Ich weiß schon, was ich werde machen in deise Richtung.

Welches Spielsystem und welches Spielphilosophie favorisieren Sie?
Das hängt immer ab von den Spielern, wir wollen wie gesagt mehr Punkte machen, ich bin da auch sehr variabel. Ich hab schonm einige Spiele des FC geschaut, wir werden mit zwei oder auch drei Sechsern spielen und auf jeden fall mit zwei Stürmern, schließlich haben wir mit Lukas Podolski einen sehr starken neuen Stürmer.

Was für ein Typ sind Sie als Trainer, lassen Sie sich zum beispiel duzen.
Ich bin ein sehr ruhiger Typ, wie gesagt: sehr kommunikativ mit den Spieler, muss man sie immer gut beschäftigen.. und .. das wars.

Wird es in Ihrem System einen Spielmacher geben? Es gab ja in der Vergangenheit hier die Diskussion ob es einen 10er geben sollte oder nicht.
Damals in Stuttgart spielten wir mit der Raute, bei Zagreb mit zwei Spielmachern, einen auf halbrechts, einen auf halblinks. Mit diesem Kader hier werden wir sehr variabel sein, denn Lukas Podolski kann zurückhängend oder echten Stürmer spielen, oder auch auch hinter zwei Spitzen.

Eine Zusammenfassung findet Ihr auch bei effzeh.

Edit: Kader oder Karten? Soldos Deutsch ist in Ordnung, aber nicht das Beste - So bleibt umstritten, ob er auf die Frage nach Sharbini gesagt hat "Haben gute Karten" oder "Haben guten Kader".
Edit II: Soldo sagte "Haben guten Kader". Die Wiederholung ergabs.

Donnerstag, 11. Juni 2009

"Zvonimir Soldo Samstag Coach Köln"

"Zvonimir Soldo Samstag Coach Köln
Obwohl in den Kampf für einen neuen Trainer und Köln wurden Mirko Slomka und Gérard Houllier, Leiter der deutschen Clubs haben sich für die kroatische Experten Zvonimir Soldo, der würde die Öffentlichkeit gespielt werden an diesem Samstag
Deutsch Bild bringt die Geschichte, durch die die politischen Führer von Köln am Mittwoch eine Tagung, auf der auf der neuen Club-Trainer. Obwohl die öffentlichen procurilo, dass einige Regierungschefs vorgeschlagen Franzose Gérard Houllier als neuer Trainer Köln, wurde Zvonimir Soldo, wer würde so nach Dinamo sollte seine zweite Klub in trenerskoj Karriere.

Ist nicht bekannt, zu diesem Zeitpunkt würde Soldo sollte einen Vertrag, nur ein Bild, dass der frühere Langzeit-Player Stuttgart am Samstag, sollte als neuer Trainer von Köln Teams."


Quelle. Übersetzung.

Dienstag, 9. Juni 2009

Mein Kölner Spieler der Saison

Eigentlich sind dies die Beiträge, die schon längst geschrieben sein sollten. Die Saison ist schon seit gefühlten Monaten vorbei, die neue Saison zwar noch Jahre hin, wirft aber über allen Ortes schon kräftig ihre Schatten.
Aber so ein nächtlich dahingehauchtes "Ich bin weg" kann auch ein kleines und zartes Blog wie das meinige ein wenig durcheinanderbringen. Gottlob ist es nie zu spät für ein wenig Nachbetrachtung, fangen wir also beim Spieler der Saison an.

Da gibt es nach einer wirklich guten Saison des FC so manchen Kandidaten. Der ligabeste Innenverteidiger der Hinrunde fällt einem sofort ein, Pedro Geromel, dessen leichtfüssiges und zielgenaues Stellungspiel gewichtigen Anteil am Klassenerhalt hatte. Oder das Perpetuum Mobile 'Pittbull' Petit, der zwar häufig unter seinem großen Kräfteverschleiss litt, aber seine Kräfte ganz wunderbar mannschaftsdienlich verschliss. Und natürlich Milivoje Novagoal (.. er macht sie alle rein, auch ohne Führerschein..), dessen 16 Saisontore ganz gehörig zum Klassenerhalt beitrugen.

Mir aber ist ein noch anderer Spieler sehr ans Herz gewachsen. Einer der gar nicht zur Stammelf zählte, sondern die klassische Nummer 12 war. Kevin McKenna. Fußballerisch limitiert, gewiß. In seinen Vertretungseinsätzen ein bis zwei Böcke schießend, die prompt zu Gegentoren führten, ohne Frage.
Kein Spieler, der Woche für Woche, oder wenigstens zweiwöchtenlich, glänzte, sondern einer, dessen Wert sich erst vollends aufzeigt, wenn man den ganzen Kontext betrachtet.
Letzte Saison noch gesetzt als Innenverteidiger neben Mohamad. Vor der Saison durch Geromel als Stammkraft ersetzt. Und das als ehemaliger Kapitän. Und trotzdem: Immer da, immer 100% gebend, wenn er denn gebraucht wurde. Und das wurde er oft und auf den merkwürdigsten Positionen: Innenverteidiger, beide Außenpositionen in der Abwehr, defensives Mittelfeld, Sturm. Außer Torwart hat McKenna so ziemlich alles gespielt.

Und nie auch nur ein Sterbenswörtchen über Unzufriedenheit, Abwanderungsgedanken, Meutereiversuche oder was man sonst noch so hört und liest von degradierten Spielern. Stattdessen, wie von ihm gewohnt und bekannt, Vorbild in Sachen Einstellung und Vorwegmarschierer.
Gerade in der Mannschaft eines Aufsteigers, dessen Bank nur notdürftig besetzt ist, sind solche Spieler Gold wert.

Danke Kevin McKenna. Und: Mach's noch einmal.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Gegenüberstellung der Verdächtigen

Der Rauch des nächtlichen Daum-Abgangs legt sich langsam. Und während die Wunden noch geleckt werden, stellt sich mit größter Dringlichkeit die Frage: Und nun? Wer soll in drei Wochen das erste Training leiten?
Ein Rundumblick auf die Rheinauf, Rheinab spekulierten Namen:

Michael Skibbe. (aus dem Rennen: Siehe Eintracht Frankfurt) Der Kölner Boulevard räumt ihm eine Favoritenstellung ein, der Grund dafür dürfte die dicke Freundschaft zu Michael Meier sein. Skibbe begann seine Trainerlaufbahn als Jugendtrainer und -koordinator in Schalke und Dortmund (später trainierte er noch Deutschlands U18). Ein Trainer also, der mit jungen Spielern gut kann, was als Plus gewertet werden kann. Auffällig ist ein ewig wiederkehrendes Muster bei seinen Auftritten als Cheftrainer in Dortmund, Leverkusen und Galatasaray: Gute Vorrunde, schlechte Rückrunde. Seine Wirkung ist offenbar nicht sonderlich nachhaltig. Ob er dem harten Kölner Medienwind standhalten kann, darf bezweifelt werden, bei den FC Fans ist er jetzt schon der unbeliebteste Kandidat, zu blaß, zuviel Bayer. Positiver Punkt: Bei Galatasaray schon nach einem guten halben Jahr entlassen - die Gefahr, daß er plötzlich hinwirft, um einer türkischen Herzensangelegenheit nachzusteigen, besteht also nicht.

Mirko Slomka. Der nette Herr Slomka, der in Wirklichkeit gar nicht so nett sein soll. Bei den Fans zur Zeit der beliebteste Kandidat. Auch er begann seine Karriere als Jugendtrainer in Hannover, noch heute hätten sie ihn dort gerne als Cheftrainer, da er dort die goldene Hannoveraner Generation trainierte. Unter Rangnick Co-Trainer sowohl in Hannover als auch in Schalke. Als Cheftrainer in Schalke erfolgreich (Vizemeister und Champions League Viertelfinalist). Scheiterte wohl am großen Druck des Schalker Umfelds, was nicht unebdingt für eine Anstellung in Köln spricht. Als Christoph Daum Ende letzter Saison schon einmal schwankte, wurde Slomka angeblich schon bei Gesprächen mit Michael Meier gesehen.

Christian Gross. Sechs Schweizer Meistertitel gewonnen (zweimal mit den Grasshoppers, viermal mit dem FC Basel), vier Schweizer Pokale. Führte den FC Basel mit schöner Regelmäßigkeit in die Champions League. Steht allerdings nicht für hemmungslosen Offensivfußball - was aber unter Berücksichtigung des Kölner Kaders eher gut ist, denkt man das fehlende offensive Mittelfeld und die beiden schnellen Konterstürmer Novakovic und Podolski. Allerdings: Nach Marcel Koller und Hanspeter Latour, den beiden (beim FC) gescheiterten Schweizer Trainern ist ein weiteres eidgenössisches Experiment nur schwer vermittelbar.

Friedhelm Funkel. Hat angeblich ein großes Herz für die Domstadt und den FC, ohne dabei allerdings in Herzensangelegenheits-Plüsch zu verfallen, für solcherlei Schmonz ist Funkel zu nüchtern. Das große Manko dürfte sein, dass er schon einmal beim FC war und scheiterte und sich niemand seinen destruktiven Defensivfußball zurückwünscht - auch wenn der zur aktuellen Mannschaft gut passen würde (siehe C. Gross). Seine ehrliche, knurrige Art war schon damals nur schwer für den Kölner Boulevard zu verarbeiten, nach Daum wäre aber genau das recht angenehm.

Bernd Schuster. Der blonde Engel scheiterte beim FC in seiner zweiten Trainerstation im Jahr 98/99 grandios. Allerdings muß man ihm zugute halten, daß in jener ersten Zweitliga Saison Anspruch und Wirklichkeit beim FC noch weiter auseinanderklafften als eh schon. War sehr erfolgreich beim FC Getafe, wurde spanischer Meister mit Real Madrid, dort allerdings auch schnell wieder entlassen. Der Name wäre immerhin so groß, daß Medien und Fans zufrieden wären, dafür wäre er sicher auch dementsprechend teuer. Ist angeblich bei Bayer Leverkusen im Gespräch.

Frank Schaefer. Der Trainer der 2. Mannschaft des FC wird seit vielen Jahren schon bei jeder Trainerdiskussion von den Fans ins Gespräch gebracht, gerne garniert mit dem Hinweis, daß auch Christoph Daum einst auf diesem Weg seine Karriere begann. Konnte sich allerdings im Frühjahr im vereinsinternen Kampf um den Posten des Jugendkoordinators nicht mal gegen den vom Vorstandsklüngel protektionierten Stephan Engels (Goldkettchen- und Kranzträger erster Kajüte) durchsetzen. Wird nicht Cheftrainer.

Morten Olsen. Noch ein großer Name. Der aktuelle dänische Nationaltrainer war Ende der Achtziger Spieler und in der ersten Hälfte der Neunziger Trainer beim FC - der Mann wüßte also, was ihn erwartet. Damals scheiterte er, weil die Kölner Spieler seinen anspruchsvollen Fußball nicht verstanden - Wie jetzt, ohne Libero? War angeblich kürzlich bei Ajax Amsterdam Favorit als Nachfolger von Marco van Basten und sagte dort ab, weil er seinen Vertrag bei der dänischen Nationalmannschaft erfüllen will. So etwas gibts also noch, Trainer, die ihren Vertrag erfüllen.

Holger Stanislawski, Slaven Bilic. Werden zur Zeit in jeder Trainerdiskussion in den Ring geworfen, ohne dass es konkrete Anhaltspunkte gäbe, daß sie tatsächlich irgendwo im Gespräch sind. Stanislawski dürfte den FC Entscheidern zu jung und zu wenig glamourös sein. Leider.

Wunsch: Gross oder Stanislawski.
Tipp: Skibbe oder Slomka.

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