Strukturelles

Montag, 22. Dezember 2008

Oh, wo bleibt das Fünf zu Null?

Die Fans werfen begeistert ihre Sitzkissen aufs Spielfeld. In der Partie Jens Weinreich gegen den DFB hat ersterer mittlerweile ein formschönes 4:0 erzielt. Und während sich auf dem Platz ein absolutes Debakel für den DFB entwickelt, wird der Trainerstuhl des Cheftrainers Zwanziger immer wackliger. Man kennt ja die Gesetze des Fussballs und der Trainer ist immer der erste, der gehen muss...

Dienstag, 9. Dezember 2008

Altersenilität, Quichoterie oder Dolchstoß?

Schaut man sich um in der fussballerischen Blogosphäre, herrscht dieser Tage ein Thema und zwei Emotionen vor. Der Theo einerseits und Empörung und Verwirrung andererseits.

Über die Empörung brauche ich nicht viel zu schreiben, die erklärt sich von selbst.
Neben dieser ist es aber vor allem das große "WHAT THE FUCK?" das die Schreibenden und Kommentatoren umtreibt: Was zum Teufel denkt sich der Mann dabei, von einem Fettnapf in den nächsten zu springen? Der Drang, als größter Eigentorschütze in die Geschichte einzugehen, wie vom Trainer Baade vermutet, dürfte es kaum sein.

Nach einigem Hin und her einigte ich mich mit mir auf drei mögliche Antworten.

Altersenilität.
Er weiß nicht was er tut. Er kennt zwar das Internet, hat aber von Blogs noch nicht viel gehört. Daß sich durch die technischen Veränderungen auch die Welt der veröffentlichten Kommunikation verändert hat, hat ihm noch keiner gesagt. Anders ist der Ausspruch "Wenn sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind sie immer Verlierer" im Jahr 2008 eigentlich nicht erklärbar - es sei denn man lebt in Nordkorea oder China. Die Frage dann ist nur, was zum Geier eigentlich der Direktor für Kommunikation des DFB, Harald Stenger, den lieben langen Tag macht. Eine Powerpoint Präsentation Mit Hilfe einer Matrize einen Leitfaden zum Thema "Was sich durch das Internet alles verändert hat" für die Führungsebene vervielfältigen jedenfalls nicht.

Quichoterie.
Die etwas freundlichere, nicht weniger dämliche Variante der Altersenilität. Der Theo und seine Mannen wissen das alles, wollen es aber nicht wahrhaben. Man muss nur lang genug um die Kommunikationsherrschaft kämpfen, dann gibt es sie auch wieder. Ganz bestimmt. Ehrlich. Und dann ist es wieder wie früher, da konnte sich Hans Müller aus sagenwirmal Erftstadt auch wie ein Waldschrat über "Die da oben" aufregen, interessiert hat es doch keinen. Augen zu und feste dran glauben. Wird schon.

Dolchstoß.
Hinter dem Theo sitzt der Wolfgang Niersbach. Der war früher mal Pressechef der Fußball-Europameisterschaft 1988 und dann Pressechef und Mediendirektor des Deutschen Fußballbundes, Stengers Vorgänger also. Nehmen wir also mal an, daß der die medialen Mechanismen des Jahres 2008 kennt. Nur mal so in den Raum gestellt: Sollte der nun Kalif anstelle des Kalifens werden wollen und mit dem Problem konfrontiert sein, daß der bisherige Kalif seine Arbeit ganz gut macht und auch ganz gut ankommt, wäre das eine wunderbare Sache, um den Thron kurzfristig verwaisen zu lassen. Und wenn wir eins wissen, dann das: Fußballfunktionärstümelei ist ein schmutziges Geschäft. Jürgen Kalwa führt diese dritte Möglichkeit drüben bei der american arena in größerer Breite aus. Lesenswert.

Wir bleiben so klug als wie zuvor. Am Ende stellt sich vermutlich heraus, daß den Einen die Senilität ritt, der Zweite den Kampf nicht aufgeben wollte und der Dritte genüsslich den neuen Posten antritt.

Montag, 8. Dezember 2008

dpa: "Theo Zwanziger erwägt Rücktritt"

Vor zwei Tagen habe ich hier Theo Zwanzigers Rücktritt gefordert. Offenbar ist dem Präsidenten des DFBs inzwischen selbst ein Licht aufgegangen - ganz so vermessen, dies als eine Reaktion zu sehen bin ich dann doch nicht - , die dpa verkündete jedenfalls um 15.14 Uhr:

DFB-Präsident Zwanziger erwägt Rücktritt

Frankfurt/Main (dpa) - Theo Zwanziger erwägt im Fall einer juristischen Niederlage im Rechtsstreit gegen den freien Journalisten Jens Weinreich einen Rücktritt als DFB-Präsident. Das sagte der 63- Jährige am Rande einer Pressekonferenz des DFB in Frankfurt/Main. Der DFB hatte Ende November angekündigt, Klage gegen Weinreich einreichen zu wollen, der Zwanziger im Juli im öffentlichen Internetblog «Direkter Freistoß» als Demagogen bezeichnet hatte. Dabei ging es um die zentrale Vermarktung von TV-Rechten.


Zu befürchten steht allerdings, daß dies zum einen eher ein Mittel ist um eine für sich positive Entscheidung herbeizuführen und zum anderen, daß, wenn denn, dieser Rücktritt als eine Anklage gegen ein aus Zwanzigers Sicht unkorrektes Urteil konnotiert werden wird als ein Eingeständnis eigener Fehler.

Und erwägen kann man vieles.

UPDATE: Der komplette Text der dpa Meldung findet sich bei Jens Weinreich

Samstag, 6. Dezember 2008

Falschgeld oder Transparenz - Du musst Dich entscheiden

Der Fall amoklaufender DFB gegen den Journalisten Jens Weinreich ist ja schon an vielen Stellen dokumentiert worden. Den besten Überblick findet man bei Jens Weinreich selbst (klick hier für den Webweiser durchs Dickicht der Auseinandersetzung).

Und während es für Weinreich selbst nach wie vor darum geht, seine Reputation und damit einhergehend seine Existenz zu erhalten, bzw. die bereits mutwillig zerstörten Teile derer wieder aufzubauen, stellt sich für alle anderen bereits jetzt schon die Frage nach den Konsequenzen.

Der DFB, und dem voran dessen Präsident Theo Zwanziger, haben deutlich bewiesen, daß sie den Anforderungen der modernen veröffentlichten Kommunikation nicht gewachsen sind. Die Art und Weise, mit der Zwanziger, Niersbach und Stenger um die "Kommunikationsherrschaft" kämpfen, die Kaltblütigkeit, mit der sie versuchen zu manipulieren (nicht umsonst waren IP Adressen aus der DFB Zentrale eine Zeitlang bei Wikipedia gesperrt) und der Mangel an Souveränität mit Kritik umzugehen - diese DFB Führung ist nicht länger tragbar.

Das ist schade, denn im Vergleich zu den bisherigen DFB Präsidenten hat Theo Zwanziger bis zum Sommer eine recht gute Figur gemacht. Denkt man an den herbergsvateresken Konservatismus oder die alkoholgeschwängerte Großmannssucht seiner Vorgänger zurück, so war die Aufgeschlossenheit Zwanzigers in vielen gesamtgesellschaftlichen Belangen äußerst angenehm.

Aber schon zu Beginn dieser Saison machte Zwanziger im Fall der "Lex Hopp" eine äußerst unglückliche Figur und es stellte sich schon da die Frage, wessen Präsident da eigentlich dem DFB vorsteht. Und nun dieses absolute Debakel.

Die Frage kann nicht länger lauten, wer oder was danach kommt, es geht ums Prinzip. Zwanziger, und mit ihm Niersbach und Stenger, müssen zurücktreten, bevor sie dem DFB noch weiteren Schaden zufügen können. Wem die Kondition fehlt um immer auf der Höhe des Balls zu sein, sollte keine internationalen Spiele pfeifen dürfen.

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