Wettbewerb
Es begab sich in der Saison 2002/03 in der zweiten Bundesliga. Der ruhmreiche 1.FC Köln hatte mal wieder, wie so oft, jede Menge Ruhm nach Hause gebracht. Um diesen dann, wie noch weitaus öfter, weg zu werfen.
Eine Saison lang konnten wir ganz ohne jede Ironie singen, dass es niemand wagen würde, unseren effzeh zu schlagen. Na ja fast, am 26. Spieltag verlor die Mannschaft gegen die von Mainz, zu Hause. Ansonsten gab es eine gute Menge Unentschieden (derer elf) und noch mehr Siege (achtzehn) bis am 30. Spieltag das hochgesteckte Saisonziel erreicht war: der Aufstieg in die erste Bundesliga. Sieben Punkte Vorsprung auf Freiburg, Tabellenzweiter, zwölf auf einen Nichtaufstiegsplatz. Unschlagbar (fast).
Was folgte waren vier Niederlagen. Freiburg wurde Zweitligameister, der Abstand auf den Nichtabstiegsplatz betrug bloße drei Pünktchen. Beim ersten Spiel nach Aufstieg drückte man noch die Augen zu, der Aufstieg war Montags erfolgt, das Spiel darauf war Freitags, gut, das Feiern, der Alkohol, der Gegner war der zweitplatzierte SC Freiburg, die fehlende Anspannung, okay. Kann passieren. Dann aber folgten drei Niederlagen gegen Mittelfeldmannschaften, die sich bereits jenseits von gut und böse befanden.
Und es ging sehr viel kaputt. Oder alles. In der darauf folgenden Saison ging es wieder nach unten, deutlich, elf Punkte Rückstand auf den Tabellensiebzehnten. Der Grundstein für diese Katastrophensaison wurde in den vier letzten Saisonspielen zuvor gelegt. Dass die Party irgendwie wichtiger ist als auffem Platz, dass das ja alles nicht so wichtig ist, dass der sportliche Wettbewerb jenseits von Saisonzielen nicht ernstzunehmen ist, dass die Pflicht reicht und darüber hinaus kein Interesse herrscht. Das alles lernte die Mannschaft in diesen vier Spielen.
Die Verärgerung war übrigens groß. Nicht mal unbedingt seitens Fans anderer Vereine (andererseits: die sozialen Medien steckten noch in den Kinderschuhen, wer weiß also?), sondern in der eigenen Fangemeinde. Zu deutlich war das nachlassen. Zu deutlich der Mangel an Lust auf Fußball, die ja eigentlich Fans und Spieler verbindet. Und auch damals schon die, wie sich später herausstellte: berechtigte, Sorge um die Spätfolgen. Sorgen um die Mentalität der Mannschaft.
Ich glaube, die Fans des FC Bayern machen einen Fehler, wenn ihre einzige Reaktion auf die Kritik am Auftreten ihrer Mannschaft dieser Tage die verteidigende ist. Natürlich, eine Verurteilung in Bausch und Bogen wäre nach dieser überaus erfolgreichen Saison völliger Quatsch. Ebenso wie das Wort „Wettbewerbsverzerrung“, auch wenn es faktisch richtig ist, wenn ein vollkommen unbesiegbares Team plötzlich ein Spiel nach dem anderen verliert, weil es für es um nichts mehr geht und es somit in den Wettbewerb eingreift. Aber die einer Wettbewerbsverzerrung zu Grunde liegende Absicht zu unterstellen, ist eben das: Quatsch.
Aber Sorgen sollten sie sich machen, wenn die Mannschaft, wie im Rasenfunk schön vorgerechnet, zum zweiten Mal in Folge überproportional viele Spiele verliert, sobald der Meistertitel feststeht. Es mangelt an Sportlichkeit, an der Einstellung und beides ist wichtig, will man noch höhere Ziele als die nationale Meisterschaft erreichen, und das, so hört man, soll ja durchaus der Fall sein bei den Großkopferten aus München.
Nicht dass ich etwas dagegen hätte, wenn dieser Verein seine Ziele nicht erreicht, ganz und gar im Gegenteil, ich hätte halt dann nur gerne, dass der 1.FC Köln in Zukunft seine Spiele gegen die Bayern am Ende der Saison ausrichten darf. Herr Spielplangestalter, was würde das kosten?
Eine Saison lang konnten wir ganz ohne jede Ironie singen, dass es niemand wagen würde, unseren effzeh zu schlagen. Na ja fast, am 26. Spieltag verlor die Mannschaft gegen die von Mainz, zu Hause. Ansonsten gab es eine gute Menge Unentschieden (derer elf) und noch mehr Siege (achtzehn) bis am 30. Spieltag das hochgesteckte Saisonziel erreicht war: der Aufstieg in die erste Bundesliga. Sieben Punkte Vorsprung auf Freiburg, Tabellenzweiter, zwölf auf einen Nichtaufstiegsplatz. Unschlagbar (fast).
Was folgte waren vier Niederlagen. Freiburg wurde Zweitligameister, der Abstand auf den Nichtabstiegsplatz betrug bloße drei Pünktchen. Beim ersten Spiel nach Aufstieg drückte man noch die Augen zu, der Aufstieg war Montags erfolgt, das Spiel darauf war Freitags, gut, das Feiern, der Alkohol, der Gegner war der zweitplatzierte SC Freiburg, die fehlende Anspannung, okay. Kann passieren. Dann aber folgten drei Niederlagen gegen Mittelfeldmannschaften, die sich bereits jenseits von gut und böse befanden.
Und es ging sehr viel kaputt. Oder alles. In der darauf folgenden Saison ging es wieder nach unten, deutlich, elf Punkte Rückstand auf den Tabellensiebzehnten. Der Grundstein für diese Katastrophensaison wurde in den vier letzten Saisonspielen zuvor gelegt. Dass die Party irgendwie wichtiger ist als auffem Platz, dass das ja alles nicht so wichtig ist, dass der sportliche Wettbewerb jenseits von Saisonzielen nicht ernstzunehmen ist, dass die Pflicht reicht und darüber hinaus kein Interesse herrscht. Das alles lernte die Mannschaft in diesen vier Spielen.
Die Verärgerung war übrigens groß. Nicht mal unbedingt seitens Fans anderer Vereine (andererseits: die sozialen Medien steckten noch in den Kinderschuhen, wer weiß also?), sondern in der eigenen Fangemeinde. Zu deutlich war das nachlassen. Zu deutlich der Mangel an Lust auf Fußball, die ja eigentlich Fans und Spieler verbindet. Und auch damals schon die, wie sich später herausstellte: berechtigte, Sorge um die Spätfolgen. Sorgen um die Mentalität der Mannschaft.
Ich glaube, die Fans des FC Bayern machen einen Fehler, wenn ihre einzige Reaktion auf die Kritik am Auftreten ihrer Mannschaft dieser Tage die verteidigende ist. Natürlich, eine Verurteilung in Bausch und Bogen wäre nach dieser überaus erfolgreichen Saison völliger Quatsch. Ebenso wie das Wort „Wettbewerbsverzerrung“, auch wenn es faktisch richtig ist, wenn ein vollkommen unbesiegbares Team plötzlich ein Spiel nach dem anderen verliert, weil es für es um nichts mehr geht und es somit in den Wettbewerb eingreift. Aber die einer Wettbewerbsverzerrung zu Grunde liegende Absicht zu unterstellen, ist eben das: Quatsch.
Aber Sorgen sollten sie sich machen, wenn die Mannschaft, wie im Rasenfunk schön vorgerechnet, zum zweiten Mal in Folge überproportional viele Spiele verliert, sobald der Meistertitel feststeht. Es mangelt an Sportlichkeit, an der Einstellung und beides ist wichtig, will man noch höhere Ziele als die nationale Meisterschaft erreichen, und das, so hört man, soll ja durchaus der Fall sein bei den Großkopferten aus München.
Nicht dass ich etwas dagegen hätte, wenn dieser Verein seine Ziele nicht erreicht, ganz und gar im Gegenteil, ich hätte halt dann nur gerne, dass der 1.FC Köln in Zukunft seine Spiele gegen die Bayern am Ende der Saison ausrichten darf. Herr Spielplangestalter, was würde das kosten?
spielbeobachter - 19. Mai, 12:30
Nanu?
Da ich die diesmalige Folge des Rasenfunks aus wohl nachvollziehbaren Gründen noch nicht gehört habe, wäre es nett gewesen, die Vorrechnung hier auch nachvollziehbar zu machen. Ist aber natürlich auch so recht klar, was dabei rauskam.
Ansonsten natürlich vielen Dank für diesen Rückblick in ein mir unbekanntes Ereignis aus früheren Zeiten.
Ich..
Und ja, die Zahlen hätte ich vielleicht wieder geben können, aber das war ja die Arbeitsleistung des Herrn Kamke, die zu Verwursten wollte ich ihm überlassen.
Außerdem seien die Leser und Leserinnen daraufhingewiesen, dass Twoday offenbar ein Problem mit des Trainers URL zu haben scheint, unverschämterweise, wie ich hinzufügen möchte, weshalb sein obiger Kommentar ohne diese welche erscheint. Falls es noch irgendwen gibt, der sie nicht kennt: www.trainer-baade.de. Surfen Sie hin und lesen Sie.