Gregor Keuschnig - 13. Mär, 09:41

Nimmt man für einen Moment die Logik des DFB an, wird tatsächlich die Position des Schiedsrichters gestärkt: Seine Entscheidung bleibt relevant - und sei sie auch nachweislich falsch. Was diese "Stärkung" nun bedeuten kann, wird ja gelegentlich u. a. in Wettskandalen deutlich.

Tatsächlich ist dieser Anachronismus aber auf Dauer für die "Sache" des Fußballs gefährlich. In kaum einem anderen Bereich (auch in anderen Sportarten) ist diese gottähnliche Stellung eines einzigen Menschen derart unwiderruflich festgeschrieben. Der Rafati-Vorfall nimmt jetzt auch noch die Medien in der Pflicht, offensichtliche Fehlentscheidungen nicht mehr als solche zu bezeichnen, sondern mit Euphemismen zu verdecken und bei jeder unpassenden Gelegenheit auf die Schwierigkeiten des Moments hinzuweisen. Geschenkt.

Wer eine Entlastung der Schiedsrichter will, ist für den Videobeweis. Jede Partei kann/darf diesen vielleicht 2x pro Spiel einfordern. Das bedeutet: Zu fast 100% 4 Fehlentscheidungen weniger. Und mehr gibt es selten.

Zeit geht damit kaum verloren, weil die überflüssigen Diskussionen und Rudelbildungen wegfallen. Der Druck auf Schiedsrichter, die im ersten Augenblick falsch entschieden haben, wird abgemildert. Das zuweilen lächerliche Gehabe einiger Referees würde wegfallen. Die Willkür wäre wenn nicht abgeschafft, so doch reduziert. Ein veraltetes Festhalten an Fehlentscheidungen nur aus hierarchischen Gründen ist lächerlich. Dass man im 21. Jahrhundert überhaupt so etwas diskutieren muss, zeigt schon an, wie antiquiert die Vorstellungen der Funktionärskaste sind.

spielbeobachter - 13. Mär, 11:18

Doppel-Nee.

Zum einen scheint mein Verständnis von Stärkung und Nichtstärkung nicht deutlich geworden zu sein. Meines Erachtens ist es kein Zeichen von Stärke und dementsprechend auch keine Stärkung, wenn das Sportgericht falsche Entscheidungen - die im Rahmen einer von Menschen geführten Spielleitung nun einmal passieren - von denen alle wissen, dass sie falsch sind, als richtig adeln, um den Schiedsrichter zu schützen. Das vom DFB ausgesandte Signal ist, dass der Schiedsrichter offenbar so schwach ist, dass zu seiner "Stärkung" sogar das Recht gebeugt werden muss.

Und natürlich ist mein Artikel beim besten Willen kein Plädoyer für den Videobeweis. Aus vielerlei Gründen, aber hier sei nur der angemerkt, dass es natürlich nicht das Ende der umstrittenen Entscheidungen wäre. Die rote Karte für Jajalo z.B. hat auch nach dem Studium der Fernsehbilder eine gespaltene Gemeinde zurückgelassen.

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