Visuelles

Dienstag, 24. Februar 2009

Deutscher Meister wird nur der..

In einer langen, mühseligen und mit Geisterstimmen umflüsterten Séance habe ich das bislang bestens gehütete Geheimnis lüften können: Die Antwort auf die Frage, wer denn nun Meister wird in dieser Saison. Fünf Kandidaten haben sich bislang beworben: Bayer Vizekusen, die TSG Hoffenheim, Hertha BSC, der HSV und, natürlich, wie jede Saison, der FC Bayern München.

Mein persönliches Sympathieorakel - das natürlich immer recht hat - hat gesprochen und, oh Wunder, die Worte waren weitesgehend klar und deutlich und überhaupt nicht sphinxhaft:

Bayer Vizekusen wird nicht deutscher Meister. Geht ja gar nicht. Sonst würden die ja anders heißen. Pfizer Vizekusen zum Beispiel. Wenn alles rund läuft und Patrick Helmes weiter die Tore schießt, die er eigentlich für den FC schießen sollte, erfüllen sie ihre Bestimmung und werden Zweiter. Vermutlich aber noch nicht mal das.

Die TSG Hoffenheim wird nicht deutscher Meister. Macht nichts, abgesehen von 30.000 Eventhanseln und einer Handvoll unkritischer Mediensklaven interessieren die eh niemanden.

Bleiben Bayern, Hertha und der HSV. Jetzt wirds eng.

Niemand mag die Bayern. Was nicht daran liegt, dass die Münchener besonders hassenswert wären. Sicher, Karl Heinz Rummenigge ist unangenehm. Aber, wem sag ich das, die Ablehnung liegt ursächlich begründet im Erfolg der Bayern. Genau da liegt natürlich auch der kniffeligste Punkt: Ob die nun einundzwanzig oder zweiundzwanzig mal Meister sind, ist im Grunde Wurscht, meinethalben auch Weißwurst. Werden sie trotzdem nicht. Dazu hätten sie vergangenen Samstag gewinnen müssen. Haben sie nicht. HA!

Außerhalb Berlins wird so mancher denken, daß die Hertha ein Verein wäre, dem man die Meisterschaft mal gönnen könnte. Innerhalb Berlins denkt das niemand. Ok, ok: Spielt die Hertha oben mit, kommen schon mal ein paar Handvoll Zuschauer ins Olympiastadion. Tut sie es nicht, gehen die Leute lieber zu irgendeinem anderen erlebnisintensiven Event. Oder grillen. Und ein Meister, wenn auch "nur" in der dritten Liga, reicht auch für die Stadt.

Liebe Sankt Paulianer, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Deutscher Meister wird nur der HSV. Mangels Alternativen einerseits. Andererseits machen sie das auch ganz hübsch, haben sich in mühervoller Kleinarbeit wieder nach oben gearbeitet, einen holländischen Trainer an der Seitenlinie und die Mittelfelddiva rechtzeitig auf die Ersatzbank in Madrid abgeschoben.

Glückwunsch nach Hamburg!

Sonntag, 8. Februar 2009

Wieso, Weshalb, Warum - Wer Premiere guckt, bleibt dumm

Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt - 1.FC Köln, 58. Minute. Totale.
Soeben hat der FC zum 1:1 ausgeglichen, der erste Spielzug der Frankfurter nach Wiederanpfiff läuft. Der Ball wird von halblinks in den Strafraum der Kölner gespielt, zu ungenau, Freund und Feind verpassen, und trudelt dann langsam Richtung Toraus. Vielleicht auch ins Seitenaus. Marvin Matip, Kölner Aushilfs-Außenverteidiger, trabt dem Ball hinterher, ein Frankfurter hat schneller als er erkannt, daß der Ball wohl nicht ins Aus gehen wird und sprintet heran. Matip, heute eh nicht mit seinem besten Tag auf der ungewohnten Position gesegnet, scheint noch nicht so recht zu begreifen, daß ihm da möglicherweise an der eigenen Eckfahne der Ball abgenommen wird, und...

Cut, Wolfgang Overath auf der Tribüne. Großaufnahme.

Der FC-Präsident scheint zufrieden über den soeben erzielten Ausgleich, doch er schaut konzentriert auf das Spielfeld. Er reckt den Kopf, vermutlich um die rechte Ecke in der Kölner Hälfte besser sehen zu können, verzieht verärgert das Gesicht, aus dem Off ertönt eine Publikumsreaktion - Frankfurter Jubel? Kölner Ärger? Oder andersherum? - und der Kommentator sagt: "Ja, Wolfgang Overath.. Das ist unfassbar.." Der Ausgleich? Matips mögliche Tendeleien? Eine schöne Aktion der Frankfurter? Wir wissen es nicht, die Kamera verfolgt weiterhin Overaths Gesichtsgymnastik. Linke Augenbraue, rechte Augenbraue. Jetzt sagt er was. Schimpft er? Und wenn ja, warum?

Cut. Das Spielfeld, Totale.


Frankfurt im Ballbesitz, in der Kölner Hälfte. Matip hat den Ball offenbar hergegeben. Und was auch immer da an der rechten Eckfahne passiert ist, es hat den Frankfurtern neuen Mut gegeben. In den nächsten vier Minuten läuft Angriff auf Angriff auf das Kölner Tor und es entwickelt sich folgendes hübsches Ballett:

Frankfurter Angriff. Der Ball wird landet in der Kölner Abwehr, in Torwart Mondragons Armen oder im Toraus. Dann..

Cut. Großaufnahme oder Zeitlupe. Oder Großaufnahme in Zeitlupe.


Frankfurter Angriff. Der Ball wird landet in der Kölner Abwehr, in Torwart Mondragons Armen oder im Toraus. Dann..

Cut. Großaufnahme oder Zeitlupe. Oder Großaufnahme in Zeitlupe.

Frankfurter Angriff. Der Ball wird landet in der Kölner Abwehr, in Torwart Mondragons Armen oder im Toraus. Dann..

Cut. Großaufnahme oder Zeitlupe. Oder Großaufnahme in Zeitlupe.

Frankfurter Angriff. Der Ball wird landet in der Kölner Abwehr, in Torwart Mondragons Armen oder im Toraus. Dann..

Cut. Großaufnahme oder Zeitlupe. Oder Großaufnahme in Zeitlupe.

Tor für Frankfurt. Wie es kam, daß es dem FC immer wieder gelang, den Ball sofort wieder herzugeben - es wird auf immer ein Geheimnis des zuständigen Bildregisseurs bleiben.

Aber es muss angenommen werden, daß dieser sich dafür kein Stück interessiert. Lust an Fußball oder wenigstens eine Ahnung von Fußball hat er offenbar nicht - genauso wenig wie seine anderen Kollegen, denen es auf gleiche Art und Weise Woche für Woche gelingt, neunzig Minuten Fußball in ein verhackstücktes Bilderrätsel zu verändern.

Eines jedoch ist klar und deutlich: Für fußballinteressiertes Publikum hat Premiere keinerlei Verwendung.

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