Dienstag, 9. Dezember 2008

Altersenilität, Quichoterie oder Dolchstoß?

Schaut man sich um in der fussballerischen Blogosphäre, herrscht dieser Tage ein Thema und zwei Emotionen vor. Der Theo einerseits und Empörung und Verwirrung andererseits.

Über die Empörung brauche ich nicht viel zu schreiben, die erklärt sich von selbst.
Neben dieser ist es aber vor allem das große "WHAT THE FUCK?" das die Schreibenden und Kommentatoren umtreibt: Was zum Teufel denkt sich der Mann dabei, von einem Fettnapf in den nächsten zu springen? Der Drang, als größter Eigentorschütze in die Geschichte einzugehen, wie vom Trainer Baade vermutet, dürfte es kaum sein.

Nach einigem Hin und her einigte ich mich mit mir auf drei mögliche Antworten.

Altersenilität.
Er weiß nicht was er tut. Er kennt zwar das Internet, hat aber von Blogs noch nicht viel gehört. Daß sich durch die technischen Veränderungen auch die Welt der veröffentlichten Kommunikation verändert hat, hat ihm noch keiner gesagt. Anders ist der Ausspruch "Wenn sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind sie immer Verlierer" im Jahr 2008 eigentlich nicht erklärbar - es sei denn man lebt in Nordkorea oder China. Die Frage dann ist nur, was zum Geier eigentlich der Direktor für Kommunikation des DFB, Harald Stenger, den lieben langen Tag macht. Eine Powerpoint Präsentation Mit Hilfe einer Matrize einen Leitfaden zum Thema "Was sich durch das Internet alles verändert hat" für die Führungsebene vervielfältigen jedenfalls nicht.

Quichoterie.
Die etwas freundlichere, nicht weniger dämliche Variante der Altersenilität. Der Theo und seine Mannen wissen das alles, wollen es aber nicht wahrhaben. Man muss nur lang genug um die Kommunikationsherrschaft kämpfen, dann gibt es sie auch wieder. Ganz bestimmt. Ehrlich. Und dann ist es wieder wie früher, da konnte sich Hans Müller aus sagenwirmal Erftstadt auch wie ein Waldschrat über "Die da oben" aufregen, interessiert hat es doch keinen. Augen zu und feste dran glauben. Wird schon.

Dolchstoß.
Hinter dem Theo sitzt der Wolfgang Niersbach. Der war früher mal Pressechef der Fußball-Europameisterschaft 1988 und dann Pressechef und Mediendirektor des Deutschen Fußballbundes, Stengers Vorgänger also. Nehmen wir also mal an, daß der die medialen Mechanismen des Jahres 2008 kennt. Nur mal so in den Raum gestellt: Sollte der nun Kalif anstelle des Kalifens werden wollen und mit dem Problem konfrontiert sein, daß der bisherige Kalif seine Arbeit ganz gut macht und auch ganz gut ankommt, wäre das eine wunderbare Sache, um den Thron kurzfristig verwaisen zu lassen. Und wenn wir eins wissen, dann das: Fußballfunktionärstümelei ist ein schmutziges Geschäft. Jürgen Kalwa führt diese dritte Möglichkeit drüben bei der american arena in größerer Breite aus. Lesenswert.

Wir bleiben so klug als wie zuvor. Am Ende stellt sich vermutlich heraus, daß den Einen die Senilität ritt, der Zweite den Kampf nicht aufgeben wollte und der Dritte genüsslich den neuen Posten antritt.

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