Heimspiel

Montag, 31. August 2009

Lieber Kicker,

ich hätte da gerne mal eine Erklärung:
"Dr. Felix Brych ließ vor dem 1:0 Jarolims Tackling gegen Wome zu Recht laufen, hätte aber Guerreros Einsatz gegen Geromel abpfeifen müssen. Zudem übersah er, dass beim 2:0 der im Abseits stehende Zé Roberto Kölns Torhüter Mondragon die Sicht nahm" schreibst Du in der Analyse über das gestrige Spiel zwischen dem Hamburger Sportverein und dem 1. FC Köln in der Beurteilung über den zwölften Hamburger Schiedsrichter.

Abgesehen davon, daß Du damit ignorierst, daß der von Dr. Brych gegebene und zum dritten, ebenfalls irregulären, Tor führende Elfmeter keiner war, kommst Du also zu dem Schluß, daß die ersten beiden Tore für die Hamburger regelwidrig erzielt wurden und der HSV nur deshalb 2:0 in Führung ging, weil Dr. Brych das Regelwerk des DFB ignorierte.

Deine Note für den auf ganzer Linie versagenden Herrn Dr. Brych aber ist eine 3,5.

Hast Du die ausgewürfelt? Einen HSV Fan befragt? Den Schwager von Brych die Benotung vornehmen lassen?

Verwundert,
Dein Spielbeobachter.

Edit: Der Beitrag ist eigentlich überflüssig geworden. Siehe Kommentare.

Samstag, 29. August 2009

Hamburger Experte

Es sprach der junge Mann, der im Supermarkt unten in meinem Haus an der Kasse sitzt und von dem ich weiß, daß er HSV Fan ist, so wie er weiß, daß ich FC Fan bin:
"Das gibtn Unentschieden morgen."
Ich nickte und sagte: "Damit wär ich hochzufrieden."
Er fuhr fort: "Es würd mich auch nicht wundern, wenn Köln gewinnt".
Ich fand die Aussage etwas unsinnig, stammelte ein "Naja.." während ich das Wechselgeld in mein Portemonnaie gleiten ließ, nickte aber schließlich doch gottergeben. Dagegen hätt ich ja nichts.

Und als er sich schon dem nächsten Kunden zuwandte, schob er dann noch die Erklärung, nach der ich gar nicht gefragt hatte, hinterher: "Das ist ja ein kleiner Verein, mit denen tun wir uns schwer".

Pfffft.

Freitag, 21. August 2009

Und so reagiert man auf Kritik, wenn man bei einer Kölner Zeitung arbeitet:

Die gesammelte Berichterstattung und Reaktion auf die Kritik Faryd Mondragons an der Zerstörungswut Kölner Medien:

Express:






Bild Zeitung:






Kölner Stadt Anzeiger:






Kölnische Rundschau:







(Ich schwöre, ich hab nichts ausgelassen. Die Kritik selbst findet man hier)

Donnerstag, 20. August 2009

"Komplett und ganz Scheisse"

Die Vorgeschichte: Die kölschen Boulevardmedien sind wieder da.
Nachdem sie sich zu Zeiten des Zampano, der mittlerweile am Bosperus weilt, verhielten wie normale Boulevardmedien dies nun mal tun - was ohne Frage schon schlimm genug ist - haben sie jetzt, wo der Mann an der Linie ein anderer ist, wieder zu alten Gewohnheiten zurückgefunden. Hauptmission: Seek and destroy. Oder, auf kölsch: Söke un kapoddmaache.
Kein Tag vergeht, an dem Express oder Bild nicht einen Grund finden, warum beim 1. FC Köln alles ganz furchtbar schlimm ist und den Bach runtergeht, Zerfall und Abstieg nur noch eine Formsache ist.
Dabei ist kein Grund zu blöd für die "Journalisten" um daraus eine Story zu stricken. Ob es die falschen Autos sind, die die Profis fahren (diese Geschichte beschäftigt den Boulevard nun schon seit Tagen) oder ob es der von Torwart Mondragon zum Training mitgebrachte Neffe ist. Höhepunkt ist ein von der Bild veröffentlichter Artikel, in dem selbst erfundene oder wochenlang zurückliegende Kleinigkeiten kulminiert werden um wieder und wieder in die Köpfe der Leser zu hämmern: Längst schon ist aus dem 1. FC Köln der "1. FC Disziplinlosigkeit" geworden. Wer Trainer Soldo ein wenig kennt, weiß hanebüchen das ist. Wahrscheinlicher ist, das versucht wird, eine Stimmung zu erzeugen, in der Soldo reagieren muß. Damit das Theater richtig brennt.

Zeit also zu antworten. Wer wäre dafür besser geeignet als Faryd Mondragon.
So tat er es auf der heutigen Pressekonferenz. In Englisch, "because I have a lot to say and my deutsch ist not good enough yet. For me all this, the situation that has been created around these two games that we have lost [...] is komplett und ganz scheisse.. "

Viel Spass bei den offenen Worten der Woche des Monats des Jahres. (Christoph Daum Feinde kommen auch auf ihre Kosten)




Nachtrag: Der Express veröffentlicht dieses Video ebenfalls auf seiner Homepage. Merkwürdigerweise fehlen alle Stellen, an denen die Medien kritisch angegangen werden. Ein Schelm ist, wer böses denkt.

Die komplette Rede, übersetzt auf Deutsch, findet Ihr nebenan bei Effzeh.

Montag, 17. August 2009

Contenance! 1 Spieltag, 2 Ligen

Contenance.. nach zwei Niederlagen.
Zugegeben, das sieht schon richtig sagenwirwieesist scheisse aus. 18. Platz: 1. FC Köln, 0 Punkte. Und das schwere Auftaktprogramm ist, auch wenn es nächste Woche "nur" gegen Frankfurt geht, noch lange nicht vorbei. Mit ein bißchen Pech steht die Null noch ein paar Spieltage. Das sieht dann noch viel beschissener aus.
Und allen üblichen rheinischen Gesetzen zu Folge wird dann der Baum schon brennen. Dabei war der Schritt, den die Mannschaft vom ersten zum zweiten Spieltag machte, durchaus ansehnlich. Die Rückkehr Podolskis, der dadurch auf den Flügel ausweichende und dort besser aufgehobene Freis, Torschütze Ehret statt des verletzten und in Dortmund mehr als unglücklich spielenden Sanou und immerhin sechs Minuten lang Novakovic - die Mannschaft nimmt langsam Form an. Zu langsam um gegen den amtierenden Meister bestehen zu können, zumal Pedro Geromel immer noch schmerzlich vermisst wird. Aber gegen den Meister 72 Minuten nicht in Rückstand zu sein bzw. sogar zu führen - davon kann man sich, entgegen allen Floskeln, sehr wohl was kaufen: Die 0 Punkte bleiben zwar bestehen, aber das bei dem Auftaktprogramm bitter nötige Selbstvertrauen und Unterstützung durch das Umfeld und die damit einhergehende relative Ruhe dort sind Gold wert.

Contenance.. nach zwei Siegen.
Zugegeben, das sieht schon richtig sagenwirwieesist geil aus. 1. Platz: 1. FC Union Berlin, 6 Punkte. Spitzenreiter, hey, hey.
Leider hab ich es nicht sehen können, aber wie wunderbar ist denn das? Erstes Heimspiel gegen Mitaufsteiger und Mittabellenführer Fortuna Düsseldorf, die am ersten Heimspiel richtig richtig gut aussahen und dann das: Sieg. Ausgerechnet durch Kenan Sahin, Ex-Fortune - was leider so gut wie alles ist, was man der Presse über das Spiel entnehmen kann, die einfachste Story ist eben auch immer die meistgeschriebene.
"Wir haben erst sechs, also fehlen noch 34 Punkte" zitiert die Berliner Zeitung Sportdirektor Christian Beeck in dessen Versuch auf die Euphoriebremse zu treten und recht hat er. Wobei die Gefahr, die Union Fans würden nun durchdrehen und bei der nächstbesten Niederlage Zeter und Mordio schreien und lautstark den Durchmarsch in Liga Eins fordern wohl auch nicht gegeben ist, jedenfalls nicht bei der überwiegenden Menge der Fans. Schon allein deswegen weil niemand den ganzen Eventheckmeck, der mit der 1. Bundesliga einhergeht, in der Alten Försterei will.

Sonntag, 9. August 2009

Ballspielverein Borussia 09 Dortmund vs. 1. Fußball-Club Köln 1:0

Der erste Spieltag ist rum und die Kölner Wundertüte ist ein erstesmal ausgepackt worden. Für endgültige Schlußfolgerungen ist es natürlich noch viel zu früh, aber erste Fingerzeige waren ersichtlich und können benannt werden.

1. Der Start wird schwierig.
Jaja. Das hab ich nicht nur schon vorher geschrieben, auch ein Hoyzer Schieber Blinder mit 'nem Krückstock hat das schon bei Veröffentlichung des Spielplans erkannt. Dortmund war stark, die nächsten Gegner werden es auch. Allesamt Mannschaften, denen der FC in dieser Saison noch nicht gewachsen sein kann, hinzu kommt das Fehlen wichtiger Stammspieler: Es wird ein hartes Brot. Hab Geduld, Express, hab Geduld. (Schlag nach im Duden. Du kennst das Wort nicht, ich weiß. Es lohnt sich trotzdem).

2. Mon-dra-gon! (Und jetzt alle)
Spieler des Spiels auf Kölner Seite eindeutig und ohne Zweifel: Torwart Faryd Mondragon. Eine klitzekleine Unsicherheit wollen andere Experten gesehen haben, ich hab nur gesehen, daß es ohne den Kolumbianer und seine Paraden zweifelsohne eine weit höhere Niederlage gesetzt hätte. Und auch für Sentimentalisten war was dabei: Die berühmt-berüchtigte mondragon'sche Der-Kessler-muß-sich-warm-machen-ach-nee-geht-doch-noch-Szene, die wir in den letzten Monaten vermissen mußten, wurde gegeben. Ach, Faryd. Mögest Du uns noch lange erhalten bleiben.

3. Maniche: Ja. Vermutlich.
Eine der größten Wundertüten vor Spielbeginn war sicherlich der Portugiese. Ist er in körplicher Form oder trägt er Übergewicht spazieren? Hat er überhaupt Lust für einen mittelmäßigen deutschen Verein zu kicken oder ist er zufrieden damit, sein Gehalt zu kassieren? Nun, auch nach dem Abpfiff bleiben noch Fragezeichen, aber es haben sich einige Ausrufezeichen hinzugesellt. Maniche ist noch nicht fit. Das kann man ihm aber nicht anlasten, gespielt hat er überhaupt nur aufgrund der vielen Ausfälle. Insbesondere in der zweiten Halbzeit, als der FC sich auch mal ab und an nach vorne wagte, war er Takt- und Passgeber. In seinen Bewegungen an den ehemaligen Kölner Bernd Schuster in seiner späteren Phase erinnernd wird er uns noch viel Freude bereiten, besonders wenn dann mal Mitspieler auf dem Feld stehen, die mit ihm zusammenspielen können.

4. Die Außen - Ichbinzufreundlichumhieretwaswirklichunfreundlicheshinzuschreiben.
Adil Chihi: Bemüht, aber ohne Fortune. Allerdings auch ohne Anspielstationen, was es für ihn nahezu unmöglich machte, gut auszusehen. Willi Sanou: Komplettausfall. Was noch freundlich ausgedrückt ist. Als dann endlich Fabrice Ehret für Sanou kam, wurde es etwas besser, es gab sogar den einen oder anderen Angriff, hin und wieder einen gewonnen Zweikampf. Aber nichtsdestotrotz: Da muß noch was geschehen. Herr Meier, hören Sie mich?

5. Der Trainer.
Ja nun. Zvonimir Soldos Arbeit nach einem Spiel beurteilen zu wollen, wäre nun wirklich kompletter Unsinn. Aber: Obwohl der FC kaum zu Chancen kam und Mondragon eine höhere Niederlage verhindern mußte, sah das alles gar nicht soo schlecht aus. Man bedenke, daß da eine Rumpfelf ohne die wichtigsten Köpfe auf dem Feld standen, bzw. die wichtigen Köpfe, die anwesend waren (Petit und Maniche) krank bzw. noch unfit und ohne die richtige Bindung zur Mannschaft waren. Phrasenschwein, ick hör Dir trapsen: Darauf kann aufgebaut werden. Nicht mehr, nicht weniger. Nur den Sanou-Irrtum sollte sich Soldo zu Herzen nehmen.

Freitag, 7. August 2009

Des Spielbeobachters Saisonprognose: Die 1. Bundesliga

Nun denn. Wenige Stunden nur noch, dann beginnt sie, die Saison 2009/10. Allerhöchste Eisenbahn also, daß Euch der Spielbeobachter (Ihr wißt schon: Icke) verrät, was Ihr zu erwarten habt vom Ergebnis der kommenden vierunddreisig Spieltage. Das Resultat der heute ebenfalls startenden Zweitligasaison hab ich Euch ja gestern schon verraten, heute dann also ein Blick auf die höchste deutsche Spielklasse.

Der Meister:
Der FC Bayern München. Jaja. Manch einer mag da vor Langeweile aufheulen, ich persönlich halte es bei dem von mir ebenfalls nicht gemochten Verein aus dem Süden Deutschlands ja mit eben dieser Langeweile: Lieber ein 22. Meistertitel für die Bayern, als das noch mal sowas ekelhaftes wie VW Wolfsburg Meister wird. Oder wäre es schon der 23. Titel? Seht Ihr - so egal ist das. Spätestens im sagenwirmal September 2010 wird jeder vergessen haben, wer in der letzten Saison Meister geworden ist.

Die internationalen Plätze:
Oder auch: Die Verfolger und Konkurrenten. Denn einfach wird es für die Bayern nicht. Die Uber-Mannschaft jedenfalls werden sie nicht sein. Und es gibt so einige Konkurrenten, die es den Lederhosenträgern schwer machen werden: Der VfB Stuttgart zum Beispiel. Trotz des schwerwiegenden Verlustes von Mario Gomez. Klopps BVB aus Dortmund zum Beispiel mit einem gut einschlagenden Lucas Barrios. Der HSV - trotz Bruno Labbadia, der sich alle Mühe geben wird, den Erfolg zu verhindern. Und leider auch die TSG Hoffenheim.
Dahinter werden sich Schalke, Werder nud Wolfsburg sammeln - allesamt gut, allesamt chancenlos was die Meisterschaft angeht.

Die Absteiger:
Sehr schwer die Klasse zu halten wird es für die drei Aufsteiger Nürnberg, Mainz und Freiburg. Wobei ich letzteren eigentlich noch am meisten zutrauen würde, wäre da nicht diese Abwehr, die selbst den optimistischsten Freiburg Fans Schlotterknie verpasst. Sollte Hannover 96 noch Jan Simak von Stuttgart verpflichten, könnten sie sich vielleicht noch retten, ansonsten sind sie auch unten drin. Wie jeder andere objektive Beobachter würde auch ich mir natürlich den Abstieg von Leverkusen und Mönchengladbach wünschen, aber mindestens einer von beiden bleibt drin. Schade eigentlich.

Und was macht der 1. FC Köln?:

Sich durchquälen. Nach den ersten unglaublich harten acht Spieltagen verzweifelt versuchen, Ruhe zu bewahren. Wenn das gelingt und Maniche bis dahin einigermaßen seine Form gefunden hat und ein weiterer offensiver Mittelfeldspieler an Bord geholt wurde, wird dann das Feld von hinten (zu befürchten ist: von ganz hinten) aufgerollt. Geht mit den zu erwartenden Punktverlusten aus den ersten acht Spielen auch die Ruhe von Bord, wird es schlimm.
Die neuen Spieler und Trainer laufen allesamt mit dem Etikett Wundertüte durch die Gegend: Was Maniche noch bringen kann und will ist ebenso unklar wie die Frage, ob Trainer Soldo seine unbestrittenen taktischen Fähigkeiten in trainerische Fähigkeiten umwandeln kann. Vielleicht kommt noch ein offensiver Mittelfeldmann - bitter nötig wäre er. Sebastian Freis wird in einer gut spielenden Mannschaft eine ganz gute Rolle spielen können, eine Stütze wird er nicht sein. Und d'r Prinz? Wird alles richtig machen, am Ende zwölf Tore geschossen haben. Aber ein Podolski macht noch keinen Sommer.
Am Ende, wenn abgerechnet wird und alles gut gegangen ist, landet der FC auf Platz 12. Läuft es schlecht und die rheinischen Mechanismen greifen, nehmen wir Gladbach den Abstiegsplatz weg. Das wäre außerordentlich doof.

Donnerstag, 6. August 2009

Des Spielbeobachters Saisonprognose: Die 2. Bundesliga

Tick, tick, tick. Sekundenweise läuft die Uhr herunter, der Schweiß perlt auf der Stirn und immer dringender wird die Frage: Blauer oder roter Draht? Oder aber, wenn man nicht gerade zufälligerweise in einem us-amerikanischen B-Movie oder einem Sat1-Filmfilmfilm den Actionhelden mimt, die viel entscheidendere Frage: Wie verläuft die kommende Saison? Wo landet der beherzte Verein? Wer wird Meister, steigt auf, steigt ab, gerät in internationale Fahrwasser?
Keine Sorge, der Spielbeobachter (also: icke), seines Zeichens amtierender Meistertipper, verhilft Euch zu einer entspannten Saison und verrät jetzt schon das Wichtigste. Heute für die 2. Bundesliga.

Die Aufsteiger:

Klare Sache das: Energie Cottbus. Weil die Cottbusser, schlau wie sie sind, den üblicherweise auf einen Abstieg folgenden internen Zusammenbruch schon auf die Relegationsspiele vorgezogen haben und somit jetzt die Stirn frei haben. Außerdem paßt Pele Wollitz wie die Faust aufs Auge in die Lausitz.
Zudem: Alemannia Aachen und 1860 München. Eine der beiden Mannschaften könnte aber auch in den Relegationsspielen scheitern, welche das ist oder ob überhaupt verrate ich aber jetzt noch nicht. Ein bißchen Spannung muß gewahrt bleiben.

Die Absteiger:
Der SC Paderborn, der FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf bedanken sich beim Publikum und sagen Auf Wiedersehen, bzw. Auf Nimmerwiedersehen. Zugegeben: Düsseldorf ist Wunschkandidat. Vermutlich wird es stattdessen Rot-Weiß Oberhausen treffen.

Und der 1. FC Union Berlin?
Steigt nicht ab. Einfach wird das indes nicht. Der mentale Nimbus des unantastbaren und alles überragenden ChefMeisterRekordSirLordSupaDupa-Aufsteigers mit nur vier Niederlagen in der vergangenen Saison ist spätestens seit dem eher kläglichen Pokalaus gegen Werder Bremen Geschichte. Was aber nicht unbedingt von Nachteil sein wird: Mannschaft und Umfeld wissen jetzt, daß eine höhere gedankliche Geschwindigkeit auf dem Rasen und mehr Geduld auf den Rängen gefordert sein wird.
In wie weit die Neueinkäufe da unterstützend wirken können, muß sich erst noch zeigen: Ex-Paulianer Björn Brunnemann scheint eine Belebung für das offensive Mittelfeldspiel zu sein. Der ehemalige Osnabrücker Domenic Peitz hingegen braucht noch ein paar Spiele, gegen Werder sah er gar nicht gut aus. Welchen Anteil John Jairo Mosquera und Bernd Rauw zur Mission Klassenerhalt beitragen können, läßt sich noch nicht sagen, dazu hat man sie bislang zu wenig sehen können.
Fazit: Union landet auf dem 12. Platz. Wobei das am Ende nach mehr Sicherheit schmeckt, als es der gesamte Saisonverlauf wirklich zu bieten hatte.

Samstag, 25. Juli 2009

Gesunde Erdung

Ein Testspiel ist ein Testspiel ist ein Testspiel. Trotzdem war das gestrige Vorbereitungspiel zwischem dem 1.FC Köln und Bayern München ein besonderes. Nicht nur der Podolski-kütt-noh-hus-Hype, auch der äußerliche Rahmen und das Spiel selbst, engagiert und schnell vorgetragen, machten es zu einem besonderen.

Die Bayern, das dürfte niemand bestreiten, haben das Spiel völlig verdient mit 2:0 gewonnen. Vor allem in der ersten Halbzeit, bevor sie munter die Mannschaft durchwechselten, waren Dominanz, Ballsicherheit und Geschwindigkeit beeindruckend.

Aus Kölner Sicht dürfte in Hinblick auf die bald startende Saison das Ergebnis das Beste am gestrigen Abend gewesen sein. Klar, ich will den FC immer siegen sehen, Niederlagen sind doof. Aber die gestrige Niederlage wird, so hoffe ich, ihr gutes haben: Trotz Podolski, trotz eines noch dazu stoßenden Maniches und eines potentiellen weiteren Neuzugangs - der FC ist in seinem zweiten Jahr nach dem Aufstieg und Bayern ist Meisterschaftsfavorit. Diesen Unterschied hat man deutlich gesehen und es dürfte allzu hoch fliegenden Träumen eine gesunde Erdung verpassen.

Ein paar Erkenntnisse individueller Natur lassen sich auch ablesen: Solange Maniche sowie der noch zu erwartende Neuzugang im offensiven Mittelfeld noch fehlen und Novakovic weiter verletzt ist, kann Podolski so gut oder so schlecht sein wie er will, alleine kann er das Offensivspiel nicht stemmen. Und er (wie auch das Publikum) wird sich daran gewöhnen müssen, daß sich die Gegenspieler in besonderem Maße auf ihn konzentrieren.
Dadurch enstehen wiederum Lücken, die die positive Überraschung der bisherigen Vorbereitung, Adil Chihi, gestern nutzen konnte, um das eine oder andere Mal auf sich aufmerksam zu machen. Gleiches galt für Sanou dem allerdings frühzeitig die Luft auszugehen schien.
Sicher gab es auch schlechtes, das benannt werden muß: Petit leistete sich nicht nur vor dem 0:1 einen eklatanten Fehlpass, Womé hatte mal wieder einen seiner schlechteren Tage, die Fehlpassquote insgesamt war eindeutig zu hoch. Und ein offensives Mittelfeldspiel fand mal wieder nicht statt.

Unterm Strich bleibt, daß deutlich wurde, daß es sicher gute zehn Mannschaften geben wird, die besser sind als der FC. Und daß das auch keine Schande ist für einen Verein, der sich gerade darum bemüht aus dem Fahrstuhl auszusteigen. Und nur darum geht es.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Feier-Abend.

Stadioneröffnung. Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut und so.

Gesichter, in denen sich Stolz, Rührung und eine kleine Portion Fremdeln widerspiegeln. Überspannte, elektrisch summende Aufgeregtheit. Zwei Stunden vor Spielbeginn im Stadion, um jeden Zentimeter ehrfurchtsvoll zu bestaunen. Feststellen, daß Block J dank des neuen Netzes vor dem Block deutlich an Sichtqualität verloren hat. Elegantes und unauffälliges Wechseln in Block M. Neue Heimat?


Stadionbauer J. und Stadionbauer A. nachts um Drölf im 5 Z. beim wohlverdienten Feierabendbier.


Die alte Alte Försterei ist weg. Noch einmal schleicht leises Bedauern über den Verlust über die neuen Stufen. Die alten, wackligen, sandigen Stufen waren doch auch ganz schön. Nach Hause kommen, und das Zuhause ist gar nicht mehr das alte Zuhause. Komisches Gefühl.

Freuen auf den Zweitligaalltag. Leises Hoffen, daß es dann nicht mehr ganz so voll ist. Pickepacke dichtgedrängt stehen ist schön, aber so ist das nun wirklich 'ne janz enge Kiste. Nichtsdestotrotz immer wieder gegenseitiges Schulterklopfen - ein reines .. nunja.. fast reines.. Stehplatzstadion. Der wohl größte Triumph der ganzen Sache.

Zwischendurch: Ein Fußballspiel. Die Blau-Weißen zeigen ab und an auf, wie das so ist, im großen Fußball, und was die Rot-Weißen noch lernen müssen, im Vergleich zu Liga 3. Hertha gewinnt klar und deutlich und verdient, ist aber auch egal. Das 3:5, zeitgleich mit dem Schlußpfiff wird bejubelt wie ein 1:0 in der 90. Minute eines Finales. Wir sind heute nur zum Feiern hier.

An Absurdität nicht zu überbietende Hertha-Ultras. Köpenick ist bekannt für wenig Stimmung? Süß. Das Olympiastadion ist ja, wie jeder weiß, hingegen stets ein wahrer Hexenkessel.

Vier Stunden nach Betreten des Tempels hinaus. Und endlich mal wieder in die Abseitsfalle. Die hat nun wirklich gefehlt, da im Exil. Wie sovieles Andere auch.

Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut. Let there be Rock.


Viele schöne Fotos. Hier.

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