Heimspiel

Donnerstag, 11. Februar 2010

Acht gegen Zwölf - Sieben Fragen

1. Liebe Augsburger, vor der gestrigen Partie fand ich Euch ja ganz sympathisch. Das hat jetzt ein bißchen gelitten. Aber ich muss zugeben: Dafür könnt ihr nicht viel, abgesehen davon, daß ihr den FC aus dem Pokal geworfen habt. Aber das ist ja euer gutes Recht und so, und ihr habt über weite Strecken auch recht gut gespielt. Aber wo war denn nur Eure Mannschaft am vergangenen Samstag gegen Union? Also bitte nicht falsch verstehen, ich hatte und habe kein Problem damit, dass sie nicht da war, aber der Unterschied zwischen Tag (2. Liga vorher), Nacht (Unionspiel) und Tag (Pokalspiel) ist ja doch recht frappierend. Was war denn da los?

2. Liebe Abwehr des FC, wird das jetzt Mode? Nach einer Hinserie, in der Ihr die drittbeste der gesamten 1. Liga wart, kassiert Ihr jetzt Hühnerhaufentore am laufenden Band. Und das gerne recht zu Beginn des Spiels. Fast mag es scheinen, als hättet Ihr beschlossen, der in der Hinrunde lahmenden Offensive Beine zu machen, indem Ihr Euch möglichst frühzeitig ein Tor einfangt. Das kann doch nicht des Rätsels Lösung sein. So ein bißchen Konzentration von der ersten Minute an schadet doch nicht.

3. Herr Kinhöfer, Herr Kinhöfer. War das Ihr Ernst? Das Foul Sinkalas, als er mit beiden Beinen voran und das volle Verletzungsrisiko in Kauf nehmend in den Spieler Mohamad sprang, mit Gelb zu bewerten, um dann den bis dahin besten Mann auf dem Platz, Adil Chihi, nach einem harmlosen Schubser gegen einen Gegenspieler, der versuchte ihn dreimal innerhalb von fünf Sekunden regelwidrig von den Beinen zu holen, mit glatt Rot vom Platz zu schicken? Und wieso haben Sie diese die drei Foulversuche des Herrn El Akchoui eigentlich nicht geahndet?

4. Und noch mal Herr Kinhöfer, ja, Sie sind gemeint: Meines Wissens haben Sie noch nie einen Spieler wegen einer - noch nicht mal in Ihre Richtung ausgeführten - wegwerfenden Handbewegung im Weggehen (Petit) vom Platz gestellt oder einen hochgestreckten Daumen und die deutlich von den Lippen ablesbare Bermerkung "Super" (Podolski) mit Gelb-Rot bestraft. Wär ja auch völliger Unsinn, wir wissen doch beide, daß es dann in jedem normalen Bundesligaspiel fünf bis sechs Hinausstellungen gäbe. Warum also, Herr Kinhöfer, ausgerechnet gestern, nachdem Sie schon zuvor einen Spieler der gleichen Mannschaft völlig überzogen mit Rot bestraften?

5. Eine letze Frage an Sie noch, Herr Kinhöfer: Eine Halbzeit mit zwei gelb-roten Karten, inklusive der anschließenden Tumulte, viele Unterbrechungen.. und Sie lassen eine Minute nachspielen und pfeifen diese Minute nach 50 Sekunden ab? Äh. What? Fast mag es scheinen, als ob Sie Angst davor gehabt hätten, daß noch ein Tor auf der einen Seite oder, nach Ihrem desaströsen Wirken wahrscheinlicher, ein drittes Tor auf der anderen Seite hätte fallen können. Aber ein 3:0 war wohl nicht bestellt, oder?

6. Liebes ZDF, daß Ihr das rotwürdige Foul Sinkalas in Eurer Zusammenfassung nicht gezeigt habt, ist angesichts der Diskussionen rund um die Schiedsrichterleistungen natürlich nachlässig, passte ja aber auch nicht recht in Eure "Hurra, der Underdog!" Story. Kinhöfers Leistung aber als "konsequent" zu bezeichnen, fand ich super, vielen Dank dafür. Aber meint Ihr nicht auch, daß es für viele Eurer Zuschauer, die das Spiel nicht live gesehen haben, schwer war, die Ironie in Euren Worten zu erkennen?

7. Huhu asiatische Wettmafia, krieg ich was ab? Ich mein, Ihr habt da gestern einen großen Batzen Geld gemacht und ich könnt echt was gebrauchen. Danke schon mal im Voraus.

Dienstag, 9. Februar 2010

Zwischen Augsburg und Augsburg

Es sind Augsburg-Festspiele für den bescheidenen Betreiber dieses Blogs. Am Samstag noch live vor Ort der bayrischen Mannschaft der Stunde beim Gastspiel im Stadion an der Alten Försterei gegen den 1. FC Union Berlin zugesehen - am morgigen Mittwoch schon die gleiche Mannschaft gegen den glorreichen 1. FC Köln im Viertelfinale des DFB-Pokals im Fernsehen betrachten.

Der eigentliche Plan war, nach Samstag zu wissen, wenigstens aber erahnen zu können, was da am Mittwoch auf den FC zu kommt. Nach leichten Schwierigkeiten zu Beginn der Saison waren die Augsburger immer besser in Fahrt gekommen, mit einer respektablen Bilanz von acht Siegen aus den letzten elf Spielen nach Berlin gereist. Dabei haben sie einige Torfestivals veranstaltet, was Journalisten aller Couleur dazu veranlasste, von der "Augsburger Torfabrik" zu sprechen. Ein Gegner im vollen Lauf also - wie wir alle wissen, sind es diese, die den Spruch vom Pokal und seinen eigenen Gesetzen gerne mit Leben füllen und Klassenunterschiede vergessen machen.

Das Problem war nun nur: Von einer Mannschaft, die gerade einen Lauf hat und als momentanes Maß aller Dinge in der zweiten Liga gelten kann, war am Samstag nichts zu sehen, jedenfalls nicht auf Augsburger Seite. Allenfalls die ersten zehn / fünfzehn Minuten zeigten auf, daß Augsburg tatsächlich ziemlich guten Fußball spielen kann, schnell, zweikampf- und spielstark überbrückten sie das Mittelfeld und kreierten zwar wenig direkte Torchancen, aber doch so manche gefährliche Situation. Nach spätestens zwanzig Minuten aber übernahm Union vollends das Kommando und von Augsburger Herrlichkeit war weit und breit nichts zu sehen. Selten einmal kamen sie über die Mittellinie - dazu allerdings muß gesagt sein, daß Union, trotz der Unfähigkeit den Ball dann auch mal im Netz unterzubringen, eines der stärksten Spiele der Saison zeigte.

So muß der Beobachter also schlußfolgern, daß sich aus dem Spiel am Samstag vermutlich nichts schlußfolgern läßt. Nicht nur weil der Pokal eben ein anderer Wettbewerb ist, sondern auch weil es sich für die Augsburger um ein Heimspiel handelt, insbesondere aber, weil Trainer Jos Luhukay (einer von acht Ex-Kölnern in Mannschaft und Management der Augsburger) sicher seine Konsequenzen ziehen wird aus dem Spiel am Samstag. Der FC wird am Mittwoch sicher auf einen anderen FC aus Augsburg treffen, auch personell möglicherweise - daß der spielstarke Flügelspieler Traore, von dem immer wieder berichtet wird, er stünde auf dem Kölner Einkaufszettel, 56 Minuten auf der Bank schmoren muß, ist zum Beispiel nicht zu erwarten.

Der FC wäre also gut beraten, dem schwachen Auftreten der Augsburger am Samstag nicht allzuviel Beachtung zu schenken und stattdessen mit höchster Konzentration und dem Wissen, daß Augsburg ganz sicher kein beliebiger Zweitligist ist, den man mal eben im Vorbeigehen vernaschen kann, um den Einzug in das Halbfinale kämpft.

Und dann, wenn das geglückt ist, darf man ganz langsam von Reisen in ferne Fußballländer in der nächsten Saison träumen. Klammheimlich, versteht sich.

Freitag, 29. Januar 2010

FC.Dämlich oder: How to kill your community

[Eine erste Reaktion des FC siehe unten unter Update II]

Fußballforen, speziell wenn es sich um Vereinsforen handelt, sind nicht unbedingt ein Hort nüchterner und differenzierter Betrachtungsweisen und wohlfeiler Diskussionskulturen. Nach einer Niederlage des gemeinsamen Objektes fußballerischer Zuneigung zum Beispiel gibt es keinen besseren Ort um der Forderung nach rollenden Köpfen zuzuschauen, wie sie sich in vor Empörung triefenden Worten Bahn bricht. Umso größer die Community ist, desto häufiger wird dabei jegliches Niveau unterboten, oder um es einfacher zu sagen: Je mehr Teilnehmer, desto mehr Müll wird fabriziert. Soweit, so nichts Neues.

Aber es wäre deutlich zu kurz gegriffen, wollte man ein solches Forum allein auf dieses Stammtischniveau reduzieren. Ob es noch vor dem Morgengrauen abgetippte Printartikel über das gemeinsame Objekt der Verehrung sind, die ihren Teil zu einer umfänglichen Presseschau beitragen, wie sie der Verein selbst nicht hinkriegt, oder, besonders beliebt, mühevoll ausgearbeitete Threads über Gerüchte, Möglichkeiten und Andeutungen aus ganz Europa in Sachen Transferaktivität sind; ob es die neuesten Informationen aus der organisierten Fanschaft sind oder ob solche die näher am Verein sind, andere die zum Beispiel weiter weg wohnen mit Wissen versorgen, das ansonsten unmöglich zu erlangen wäre - bei 22951 Mitgliedern gibt es viele, die ein regelmäßiges Lesen wert sind.

Das offizielle Fanforum des 1. FC Köln war bislang ein solcher Hort, sowohl Stammtischparolen als auch emsig zusammengetragene Informationen fanden ihren Platz. Zudem diente es als Umschlagplatz wichtiger Verabredungen für gemeinsame Auswärtsfahrten oder anderer miteinander organisierter Veranstaltungen.
Schon lange war bekannt, daß es bald eine neue Forumssoftware geben sollte, vor einigen Tagen dann gab es die Ankündigung, daß vorerst keine neuen Anmeldungen möglich wären, die Umstellung auf die neue Forumssoftware stünde kurz zuvor. Gestern Nachmittag folgte dann die Tat: Ab sofort gibt es das neue offizielle FC Forum. Mit der klitzekleinen Einschränkung allerdings, daß nur Mitglieder des Vereins oder des Fan-Projekts dort freigeschaltet werden. Mit anderen Worten: Lesen und schreiben kann dort nur, wer a) zahlt und b) wessen Daten bekannt sind. Dauerkartenbesitzer gehen hingegen leer aus.

Gründe wurden keine genannt. Seit geraumer Zeit allerdings schon haben offene und offizielle Vereinsforen mit dem Problem von urheberrechtlichen Streitfragen zu kämpfen: Wer ist verantwortlich, wenn zum Beispiel ein YouTube Video gepostet wird, dessen Inhalt zu den Rechten Dritter gehört? Und: Wie soll es dem Betreiber (dem Verein) bei einem offenen Forum möglich sein, im Falle von anderen strafrechtlichen Belangen zu agieren?

Der 1. FC Köln hat sich offenbar entschlossen, das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Wenn du nicht in der Lage bist, dein Forum zu kontrollieren, mach es einfach zu. Soweit bekannt ist, war dies offenbar eine der beiden Alternativen, die auf dem Tisch lagen, die andere, jetzt gewählte, kommt dem jedoch faktisch gleich. Sollte der FC darauf gehofft haben, es gäbe nun einen neuen Schwung Mitglieder, so scheint er sich getäuscht zu haben, schon gibt es massive Austrittsandrohungen - wobei diese Suppe selten so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wird.

Und auch das Fan-Projekt muß sich fragen lassen, in wie weit der notwendige Widerstand gegen diese Umstrukturierung vollzogen wurde. Wer sonst hätte die Macht dem Verein die Dämlichkeit seines Tuns vor Augen zu führen?

Und dämlich ist es. Der 1. FC Köln hat seinen Fans in den letzten zehn Jahren dank Missmanagement und einer endlosen Reihe von Fehlentscheidungen eine Geisterbahnfahrt of Hell zugemutet. Die Fans kamen trotzdem. Der derzeit mal wieder angegangene Kraftakt, den Verein aus den Fahrstuhlniederungen in das etablierte Bundesligafeld zu hieven, wäre nicht möglich ohne ein Umfeld, daß sich interessiert, denn ohne dieses Umfeld gäbe es auch kein Interesse von dafür notwendigen Sponsoren. Dieses Umfeld jedoch, und das scheint dem 1. FC Köln entgangen zu sein, lebt nicht allein von Cheerleadern und Eckenverhältnispräsentationen, sondern in erster Linie von Selbstorganisation. Diese wird in Zukunft nicht mehr im offiziellen Vereinsforum stattfinden. Zur Zeit sammeln sich die Ausgeschlossenen und unwilligen Mitglieder anderswo, in einem spontan aus dem Boden gestampften Alternativforum.

Well done, FC. Du machst alles richtig auf dem Weg, Dir Deine Stützen abzusägen.


[Update]: Andere Blogs zum Thema:
11 Freunde: Zugang nur für Kunden
Goal.com: Zensur beim 1. FC Köln
Heimspiel: Eigentor
Koma-Blog: Der 1. FC Köln und der Umgang mit Social Media
Reviersport.de: Ein Verein legt sich mit seinen Fans an
sebibloggt.de: Der Tag, an dem das FC Forum starb
Geissbock-blog.de: Was erlauben FC?


[Update II] Offenbar haben die wütenden Reaktionen der Fans und die medialen Berichte zu einem ersten zarten Umdenken beim 1. FC Köln geführt.
In einer auf dem alten fc-brett veröffentlichten Stellungsnahme des Fanbeauftragten Rainer Mendel wird angekündigt, zukünftig auch Nicht-Mitgliedern das Lesen und Schreiben ermöglichen zu wollen - dies müsse allerdings "personalisiert geschehen". Als Grund dafür werden "anonyme diffamierende Äußerungen" wie sie in der Vergangenheit geschehen seien genannt. Was genau das auch immer sei.

Hier die Ankündigung im Wortlaut:

"Liebe FC-Fans,

wir bedauern sehr, dass die Neuerungen im FC-Forum so negativ aufgenommen werden. Natürlich nehmen wir Eure Kritik ernst und setzen uns mit den konstruktiven Kritikpunkten auseinander.

Zukünftig können neben Mitgliedern auch „normale“ Fans weiter im FC-Forum mitdiskutieren. Dies muss nur personalisiert geschehen. (Nähere Informationen zum Prozedere erfolgen in den nächsten Tagen.) So kann ausgeschlossen werden, dass anonym diffamierende Äußerungen getätigt werden. Dies ist in den letzten Wochen und Monaten leider vermehrt vorgekommen. Daher haben wir uns zur aktuellen Änderung entschlossen.

Wir werden in der nächsten Zeit weitere Optimierungen vornehmen, bei denen wir Euch gerne mit einbinden würden. Um für Euch eine optimale Diskussions- und Austauschplattform zu erarbeiten, möchten wir natürlich auch auf Eure Meinung und Eure Ideen zurückgreifen.

Daher werden wir demnächst erstmals ein virtuelles „Fan-Treffen“ durchführen, eine Art Chat, in dem Ihr uns Eure Ideen und Meinungen zum FC-Forum und der Community schreiben könnt. Im Dialog können wir so direkt über angedachte Veränderungen und neue Features diskutieren. Ihr und wir erhalten so sofort Feedback.

Euer 1. FC Köln
Rainer Mendel"


[Update III] Siehe auch hier.

Montag, 18. Januar 2010

Zwei Halbzeiten und eine Pause

Natürlich, es gäbe Gründe genug, Schlechtes zu finden am gestrigen Spiel des glorreichen 1. FC Köln gegen die Dortmunder Borussia 09. Das Ergebnis vorneweg zum Beispiel. Und: Schon wieder zu Hause nicht gewonnen. Der Tabellenstand, der wenig Anlaß zur Freude gibt. Das Kuddelmuddel bei den beiden Gegentoren in der ersten Halbzeit, bei der die sonst so gute Abwehr und der in dieser Saison groß aufspielende Faryd Mondragon wenig souverän wirkten. Und leider auch die 91. Minute. Von der wollen wir gar nicht reden.

Aber eigentlich war es ca. 55 Minuten lang ein gutes Spiel des FC. Die erste Halbzeit zeigte eine spielbestimmende Kölner Mannschaft, die die eindeutig besseren Torchancen hatte, und hinten, mit Ausnahme der beiden vermaledeiten Toren nach Standardsituationen, keine weitere Chance des immerhin Tabellenfünften zuließ. Sicherlich: Große Fußballkunst war da nicht zu sehen, aber wir erinnern uns: Der FC, das ist die Mannschaft der Hinserie mit den gefühlten 0,2 Torchancen pro Spiel und dem nicht existenten Offensivspiel. Eine deutliche Steigerung war diese erste Halbzeit. Zählen wir noch die letzten zehn Minuten hinzu (ohne die 91., logisch) - zwei Tore in Müngersdorf ist ja nun auch keine Selbstverständlichkeit.

Die eigentliche Frage aber lautet: Was war los in der 2. Halbzeit, bis zur 81., als endlich das 1:2 gelang? Die Rede vom psychologisch ungünstigen Zeitpunkt eines Gegentores kurz vor dem Halbzeitpfiff ist bekannt, aber das kann nicht erklären, was nach der Pause geschah: Jeglicher Schwung dahin, ein Zusammenspiel fand nicht mehr statt, Spieler wie z.B. Adil Chihi, die in der ersten Halbzeit noch mutig Risiken eingingen und dafürauch belohnt wurden, fanden zurück zur eigentlichen Stärke des FC aus der Hinserie: Jeden offensiven Pass zum Gegner zu spielen. Direktemang. Blei in den Beinen und Leere im Kopf - und am Gegner lag es gewiß nicht, Dortmund tat auch weiterhin alles um nach vorne nicht allzu gefährlich zu werden.

Ich habe keine Ahnung, was in der Kabine zwischen den beiden Halbzeiten geschah, und Spekulationen darüber sind auch müßig. Aber was auch immer es war: Geholfen hat es ganz bestimmt nicht. Und bittschön: Ändern.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Scham und Schande, FC

"Haben Sie denn auch etwas Positives durch den FC erfahren?" "Nein."

Die Witwe von Mucki Banach spricht das erste Mal in der Öffentlichkeit über den Umgang des FC mit ihr und ihren Kindern nach dem Unfalltod ihres Mannes. Zu sehen und zu hören war das Ganze beim gestrigen FC-Stammtisch.

Und was man da hört, ist schlichtweg zum Kotzen.
Rückzahlungsforderungen, fehlende Unterstützung (in jeglicher Hinsicht), Streit um Versicherungssummen. Zum Kotzen. Ich kann und will es nicht eloquenter sagen.

Hier das Video:



Wie immer gilt, daß auch die andere Seite, also der FC, gehört werden muß. Und der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, daß der FC schon reagiert habe, indem er via FC-Sprecher Christopher Lymberopoulos ankündigte die Vorgänge überprüfen zu wollen.

Ob Claudia Banach geholfen ist, wenn der Verein ihr die seinerzeit einbehaltenen oder geforderten Gelder zurückzahlt, kann ich nicht sagen. Ich würde auch gerne sagen: Das ist auch nicht der Punkt - aber um meine Existenz geht es nicht, das wäre also eine Bemerkung, die mir nicht zusteht.

Aber es geht um meinen Verein. Und unabhängig davon, wie man auf der finanziellen Seite miteinander umgeht, graut mich die Vorstellung, daß dieser mit Angehörigen von Angestellten in solchen Situationen dermaßen kalt und unbarmherzig umgeht.
Die seinerzeit Verantwortlichen sind schon lange nicht mehr in Amt und Würden, die derzeitige Vereinsführung mag also keine Schuld treffen. Aber sie trägt die Verantwortung dafür, wie man heute und in Zukunft miteinander und mit der damals entstandenen Bringschuld des Vereins umgeht. Der FC muß dieser Verantwortung gerecht werden. Das was Frau Banach beim FC-Stammtisch erzählt ist ohne Wenn und Aber nicht akzeptabel.

Montag, 28. September 2009

Huhu, Schiri Kempter,

ich will gar nicht mit Ihnen über die rote Karte gegen Maniche diskutieren. Auch wenn ich glaube, daß da keine Foulabsicht zugrunde lag. Aber klar, ich hab auch eine rot-weiße Brille auf. Und muß zugeben, daß man die Situation anders sehen kann.

Warum Sie, Schiedsrichter Robert Michael Kempter, aber das klar regelwidrige Wegstoßen Maniches durch Arturo Vidal, das der von Ihnen mit Rot geahndeten Situation voraus ging, nicht mit einem Elfmeter bestraft haben, wie es die Regeln vorsehen, bleibt Ihr Geheimnis, oder?

Ich jedenfalls komm nicht drauf.

Donnerstag, 24. September 2009

Emotionalisierbarkeit, Konzentration und Immerzu Ishiaku.

"Schwer zu emotionalisieren" sei die Mannschaft, hat Manager Michael Meier vor einigen Wochen über das Team des 1. FC Köln gesagt. Eine Aussage, die durchaus Sorgen machen muß. Denn daß diese Mannschaft alle Leidenschaft, die sie aufbieten kann braucht, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen und ihm idealerweise für den Rest der Saison fernzubleiben, dürfte klar sein.

Ein Blick auf den Kader bestätigt allerdings Meiers These. Ein Schwung junger Spieler, einige, im besten Sinne, abgeklärte und abgehangene Altstars, ein paar Spieler, die mit sich selbst genug zu tun haben und ein paar zurückhaltende und eher introvertierte Spieler a là Geromel. Bleiben unterm Strich nur Mondragon, Podolski und McKenna als Emotionalitätsmultiplikatoren.

Wer aber das gestrige Pokalspiel gesehen hat, weiß: Dieses Problem ist offenbar keines, das der Mannschaft Sorgen bereitet. Der unbestritten größeren individuellen Klasse der Golfsburger wurde mit großer Leidenschaft begegnet, die den verdienten Sieg möglich machte.

Was aber ein Problem zu sein scheint, ist punktgenaue Konzentration, insbesondere nach Anstoßsituationen. Im Ligaspiel gegen Schalke vor anderthalb Wochen gab es in jeder Halbzeit ein schnelles Gegentor. Gestern im Pokal ein Pfostenschuß des VW Wolfsburg direkt nach dem Kölner Führungstreffer und den Anschlußtreffer zum 3:2 direkt nach dem Tor zur zwischenzeitlichen 3:1 Führung. Mir scheint sich hier ein Aufgabengebiet für Trainer Soldo zu offenbaren: Das Spiel beginnt, wenn der Schiedsrichter den Ball freigegeben hat und nicht erst zwei Minuten später.

Ansonsten gäbe es noch viel zu sagen über das gestrige Spiel. Ich könnte über Maniches Pässe reden, darüber daß vielleicht nicht jeder Spieler so ein starkes Spiel wie Lukas Podolski zeigte, aber dennoch niemand wirklich abfiel, über den erneuten Scorerpunkt für Fabrice 'DJ Fafa' Ehret, Podolskis Blocksturm nach Spielende, und, und, und..
Vor allem aber sollte ein Mann Sonderlob erfahren, der viel einstecken mußte in seiner bisherigen Zeit beim 1. FC Köln. Am vergangenen Samstag Lehmann den Ball abgenommen und somit nach starker Leistung das entscheidende 2:0 vorbereitet und gestern zwei Tore gemacht. Willkommen zurück Manasseh Ishiaku. Ich überlasse das Sonderlob dem gemischten Herrenchor der Sektion Westpolen:

Immerzu Ishiaku

Mittwoch, 23. September 2009

DDR Meister 2009

Ich bin ja ein Westdeutscher, weswegen mir die emotionale Bedeutung des hier zu beschreibenden Umstandes möglicherweise ein bißchen weniger nachempfindbarer ist als den ostdeutschen Mitfreunden des 1. FC Union Berlin.

Erstmals in seiner Geschichte nämlich gewinnt Union den tabellarischen Vergleich mit allen Vereinen, mit denen sich die Eisernen in den Jahren 66 bis 91 sportlich und tabellarisch vergleichen konnten.

Die Nummer Eins im Osten, "Oberliga"-Tabellenführer, Ruhmreicher Spitzenreiter der FNL. Hey Hey.

Und ja, das ist schon seit dem 1. Spieltag so. Manches braucht eben länger um mir klar zu werden, ick bin ja ooch bloßn Wessi.

Montag, 21. September 2009

Kein Derby

Der erste Sieg für den 1. FC Köln ist endlich eingefahren. Das ist gut so, sowieso und ganz besonders jetzt, denn so läßt es sich viel leichter dem kommenden Wochenende entgegenblicken. Ein Heimspiel steht an, ein heißes noch dazu: Die Vorortmannschaft von Pfizer Bayer Vizekusen ist zu Gast. Heiß wird das Spiel nicht nur, weil die Werbemaßnahme bislang einen ziemlich guten und leider recht erfolgreichen Fußball spielt, und es somit für den FC schwer wird, die bitter benötigten Punkte zu machen, sondern natürlich auch aufgrund der geografischen Nähe.

Und dennoch. Auch wenn es es so aussieht und manchesmal auch so schmecken mag - das Spiel ist kein Derby.
Woher der Begriff "Derby" kommt, ist schon tausendmal erzählt worden. Und ja, es gibt es, das rheinische Derby, zu dem die Emotionen elektrisiert hochkochen und bei dem schon eine Woche vorher Freude über die Möglichkeit, mit einem Sieg dem ungeliebten Nachbarn eine Schmach zu verpassen Hand in Hand geht mit der Angst, selbst der Geschmähte zu sein. Der Gegner heißt Borussia Mönchengladbach.

Die Borussia ist, da gibt es verständlicherweise keine zwei Meinungen, Pfui & Bah. Allein schon die dämlichen Trikotfarben (Grün, Schwarz und Weiß - Hallo? Wer will sowas sehen?) sagen so manches aus über den schlechten Geschmack, der auf dem Lande herrscht.
Aber, was wäre das Leben ohne dies, zweimal im Jahr die Möglichkeit zu haben, hohnlachend auf diesen Gegner zu zeigen? Und ja, geben wir es zu: Dazu gehört auch die (natürlich völlig unwahrscheinliche) Eventualität, selbst den Kürzeren zu ziehen. Am Besten geht das, wenn Beide in einer Liga spielen. Auf Augenhöhe sind. Sportlich. Denn traditionell sind sie es. Mönchgladbach also wäre der ideale Kandidat für eine Sonderregel der DFL: Eine Mannschaft darf jedes einzelne Spiel verlieren, und bleibt trotzdem in der Liga. Gilt natürlich nur solange der FC nicht absteigt, sí claro.

Bei der Werbemaßnahme aus Vizekusen hingegen liegt der Fall anders. Hier hilft nur sofortige Auflösung. Meinetwegen Neugründung in der zehnten Liga, diesmal ohne Bayer Millionen. Jedes Spiel gegen diese Mannschaft ist ein Spiel zuviel. Es macht schlichtweg keinen Spaß. Ein Sieg ist schön, wie jeder Sieg es ist, aber nichts Besonderes. Eine Niederlage ist eine weitere gottverdammte Niederlage. Kein Hieb mit dem Schwert des Schicksals.

Also dann, werte professionelle Geschichtenbastler in Funk, Fernsehen und Holzpresse: Lasst es sein. Orientiert Euch nicht am Kollegen des Senders Sky, der am Rande des Spiels Werder Bremen gegen Bayer Vizekusen vom "einzigen rheinischen Derby" sprach, das da nächste Woche auf die Mannen von Osram Heynckes zukomme. Falsch. Nicht nur nicht das "einzige", nein gar keins. Kein Derby in Sicht am nächsten Wochenende in Köln.

Dienstag, 15. September 2009

Weiter, immer weiter.

5 Spiele, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen, 1 Punkt, Platz 18.
Und die Geier kreisen schon.

Nicht überraschend eigentlich. Schließlich lesen sich die Zahlen ja wirklich schlecht. Und jedem Freund des 1. FC Köln, dem die letzten zehn Jahre in den Knochen stecken, schleicht langsam aber sicher die Angst in die selbigen.

Fakt ist, der FC ist schlecht aus den Startlöchern gekommen. Doch das macht sich nicht an den Ergebnissen und dem Punkteverhältnis fest.
Die bislang noch nicht erfolgreich funktionierende Offensivachse Maniche / Petit - Podolski - Novakovic sucht sich noch. Das hat viel mit Verletzungen (Langwierig: Novakovic, kurz: Podolski), Formschwäche (Petit, Novakovic), spätem Transfer (Maniche) und zu guter Letzt den Länderspielabstellungen (Maniche, Podolski, Novakovic) zu tun. Das möglicherweise hier auch Alternativen fehlen, zeigt sich daran, daß der vierwöchige Ausfall des jungen und unfertigen Adil Chihi die Frage aufwirft, wer ihn ersetzen soll.

Fakt ist auch, und das ist bekannt und schon tausendmal abgearbeitet, daß die Zeit günstig ist für einen langsamen Start, so absurd sich das beim derzeitigen Punkteverhältnis auch anhören mag. Gegen Mannschaften wie Dortmund, Wolfsburg, den HSV, Schalke, Stuttgart, Leverkusen und Bayern ist für eine Mannschaft im zweiten Jahr nach Aufstieg, auch wenn sie sich in Bestform befände, regulär nicht viel zu holen.

Was bleibt? Den Trainer feuern, wie die Geier schon fordern. Dadurch wird das Auftaktprogramm nicht einfacher, die Mannschaft nicht schneller zusammenwachsen. Stefan von der Südtribüne zeigt zudem, daß Trainerentlassungen dem 1. FC Köln in den vergangenen Jahren nie das brachten, was man sich von ihnen erhoffte.

Oder eben aushalten, die eigene Angst, und dem Trainer und der Mannschaft die nötige Zeit geben, die sie bei dem Startprogramm eigentlich sowieso haben. Mund abwischen, ein breites Kreuz machen und wie der Namenspatron dieses Blogbeitrags, Oliver Kahn einst sagte: Weiter, immer weiter.

Noch ist nichts verloren. Noch lange nicht.

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