Freitag, 13. März 2009

Wenn nur das Jahr mehr Monate hätte..

.. dann nämlich könnte man als Herausgeber eines Fußballmagazins mehr als zwölf Hefte pro Jahr verkaufen und müßte nicht den üblichen Inhalt in Sonderausgaben frei nach Motto "Das Beste der Siebziger, der Achtziger, der Neunziger und von Heute" zusammenfassen, um dem Leser noch mal sechs Euro aus der Tasche zu ziehen. Hach, was wär das Leben schön, wenn nur das Jahr nicht schon im Dezember aufhören würde.

Donnerstag, 12. März 2009

Es werde Dach!

Zeichen und Wunder geschehen. Fünf Wochen soll es nun noch dauern. Das könnte bedeuten: Am 25. April hat Union das erste Heimspiel dieser Saison - gegen Unterhaching. Nicht gerade ein Traumgegner für so ein Ereignis, aber das ist dann wirklich wurscht.








Wobei ich ja inzwischen ein bißchen Angst hab vor der Rückkehr. Wo es so gut läuft auswärts.

Dienstag, 10. März 2009

Alle Augen auf: Michael Parensen

Zwei "Heimspiele" hatte ich nun Gelegenheit, Michael Parensen, Ex-Kölner und Neu-Unioner, unter die Lupe zu nehmen. Hilfreich dabei ist, daß sich der linke Außenverteidiger, der er ist, im Jahnsportpark immer 45 Minuten direkt vor meinen Augen rumtreibt. Weniger hilfreich war, daß das erste Spiel gegen Offenbach auf nahezu unbespielbaren Grund stattfand, eine Beurteilung war da schlecht möglich.

Parensen, so scheint es bislang jedenfalls, hat zwei besondere Stärken vorzuweisen: Eine taktische Schulung, die ihm erlaubt, häufig und gerne im Raum zu verteidigen. Schon bei jener Rutschpartie gegen die Kickers war auffällig, daß er bei Bedingungen, die allen Anwesenden Schwierigkeiten bereiteten, Vorteile durch sein Stellungsspiel hat.
Die andere Stärke zeigte sich dann gegen Dresden, wenn auch leider noch zu selten: Starke Flanken - Mitte der ersten Halbzeit hätte eine solche, scharf von der Grundlinie hereingetragen, zum 1:0 führen müssen. Dass Parensen bei jedem Eckstoß und jedem Freistoß mit am ruhenden Ball stand, dürfte (noch) eher taktische Gründe gehabt haben. Normalerweise steht dort neben Mattuschka der diesmal gesperrte Gebhardt, um die Standardsituationen weniger leicht ausrechenbar zu machen. Ausgeführt jedenfalls wurden alle Standards von Mattuschka.

Noch ist nicht alles Gold was glänzt, mancher Zweikampf ging auch verloren, den einen oder anderen offensiven Vorstoß mehr darf er wagen - auch wenn durch das Fehlen Gebhardts Parensen quasi alleinverantwortlich für die linke Seite war und somit im Defensiven mehr gebunden war.

Der erste Eindruck, mehr zu beurteilen wär bis zum jetzigen Zeitpunkt wohl vermessen, ist gut. Den verletzten Patrick Kohlmann kann er ersetzen - und, wenn dieser wieder fit ist, wird dessen Stammplatz zumindestens nicht unumkämpft sein. Mein kölsch-eisernes Herz jedenfalls ist sehr zufrieden.

Donnerstag, 5. März 2009

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Einmal Unioner, immer Unioner!
Fans eines jeden Verein haben ihre eigenen (legitimen) Selbstbeweihräucherungsrituale und -sprüche. Und natürlich halten die einer genaueren Betrachtung niemals stand - sie dienen der Konstruktion einer Erhöhung der eigenen Identität, nicht der Abbildung der Realität. Einmal Unioner, immer Unioner ist Ausdruck einer Sehnsucht nach Helden im Rotweißen Trikot, die sich sich genauso mit dem Verein identifizieren mögen wie der Fan. Daß es dabei unzählige Fußballer gibt, die stillschweigend den Verein verliessen, denen niemand auch nur einen Abschiedsgedanken hinterher rief (Was macht eigentlich Petar Divic?), daß es eine ganze Reihe Spieler gibt, bei deren Abgang die Fans erleichtert aufatmeten (Sreto Ristic spielt heutzutage übrigens für den SV Sandhausen) - das wird bei der Konstruktion des immer währenden Unionerseins verständlicherweise unter den Teppich gekehrt.

Entzogen werden kann die quasi automatisch verhängte Veredelung als ewiger Teil des Vereins auch. Nico Patschinski ist seit gestern kein Angestellter des 1. FC Union Berlin mehr. Ein "zerrüttetes Vertrauensverhältnis" sei der Grund für die fristlose Entlassung. Die genauen Gründe liegen im Dunkel - was durch die Medien geistert, sind Geschichten über Geldstrafen und schon lange schwelenden Kämpfen zwischen dem Spieler und der Vereinsführung. Vor allem aber von Verbrüderungen mit dem Erzfeind aus Hohenschönhausen, gemeinsamen Liedrunden und anderem, eigentlich harmlosen, möglicherweise aber vereinsschädigendem Verhalten. Gerüchte, die Grund genug sind für die Fans, Patschinski, der in seiner Jugend schon für beide Vereine spielte und in seiner zweiten Zeit bei Union bei Teilen der Fans nie so richtig ankam, das Ehrenprädikat des ewigen Unioners abzuerkennen.

Was auch immer an den Gerüchten um die Gründen für die fristlose Entlassung dran sein mag, auffällig ist, daß Union auf dem Weg in die 2. Liga mannschaftsintern den harten Besen schwingt. Guido Spork, Steven Ruprecht, nun Nico Patschinski - wer nicht mitzieht oder stört, wird aussortiert. Gemessen wird sowas letztenendes am Erfolg und der scheint recht zu geben.
Aber bin ich der einzige, dem bei dem inzwischen schon geflügelten Wort in Fankreisen von der "Vereinshygiene" ein kleiner Schauer über den Rücken läuft?

Tschö Nico. Mach et jut.

Mittwoch, 4. März 2009

You'll never walk alone der Woche V

Die Unterhaltungskapelle auf unserer heutigen Haltestelle auf der Reise durch die vielen Versionen des Fußballklassikers "You'll never walk alone" pustet mit Kraft den sich mancherorts niederlegenden Staub und die pathosgeschwängerte Patina vom Lied unseres Vertrauens. Die englische Punkband The Adicts ist sicherlich nicht die einzige ihres Genres, die sich des Stückes angenommen hat, meines Wissens aber die erste - der Song erschien auf der B-Seite ihrer Single "Chinese Takeaway" im Jahr 1982 (Liebe Kinder: Ja, früher konnte man die Tonträger umdrehen, da war dann auch noch Musik. Verrückt, nicht wahr?).

The Adicts stammen aus Ipswich im Osten Englands und sind, und das ist für eine Punkband sicher außergewöhnlich, seit 1975 in der gleichen Besetzung unterwegs. Mit ihrem auffälligen Bühnenoutfit - weiße Kleidung, schwarze Bowlerhüte - welches an den Film Clockwork Orange angelehnt ist, waren sie vor allem in den Achtzigern in England in Punk- und Indiekreisen sehr erfolgreich. Nach einer eher ruhigen Phase in den Neunzigern, sind sie seit 2002 wieder aktiv - und spielen in diesem Jahr als Vorband der Toten Hosen auf deren Deutschland Tournee. Eine Gelegenheit, bei der sich sicher beide Bands zu dem von beiden gecoverten Stück zusammenfinden werden.



Und um den Fußballbezug nicht allzu kurz kommen zu lassen, ein sehr kurzer Blick auf Ipswich Town, den Verein aus der Stadt der Adicts also: 1980/81 gewannen die Blues den einzigen internationalen Titel ihrer Geschichte, den UEFA-Cup. Im Halbfinale damals warfen sie den 1.FC Köln durch zwei 1:0 Siege aus dem Wettbewerb, der somit innerhalb zweier Jahre zweimal im Halbfinale eines internationalen Wettbewerbs an einer englischen Mannschaft scheiterte (zuvor war Nottingham Forest im Europapokal der Landesmeister Endstation).


Bisherige Stationen auf der Reise:
Frank Sinatra
Gerry & The Pacemakers
Patti LaBelle
Nina Simone

Samstag, 28. Februar 2009

Kopfloses Unentschieden

Eine schwierige Aufgabe, so schien es im Vorfeld der gestrigen Partie gegen Arminia Bielefeld, hatte der FC beim Auftakt des 22. Spieltags zu lösen: Nicht nur das Spiel gegen den Gegner, sondern vor allem gegen sich selbst, gegen die eigene Ideenlosigkeit im offensiven Spiel nach vorne, gegen eine Mannschaft, die sich zurückzieht und kaum Platz zum Kontern gibt.

Sechzehn Auswärtspunkte ergeben Platz 3 in der Auswärtstabelle - das Fundament für den hervorragenden 10. Platz und die relativ beruhigende Entfernung zu den Abstiegsplätzen.
Zuhause aber läuft es nicht recht. Der FC findet noch nicht die Mittel, das Spiel machen zu können. Das ist unterm Strich in Ordnung, Abstiege werden in der Defensive verhindert und nur darum geht es. Aber gerade gegen einen Gegner wie Bielefeld wäre ein druckvolles und kreatives Offensivspiel nötig und möglich um endlich mal wieder vor heimischen Publikum einen Dreier einzufahren.

Und es sah gut aus. 25 Minuten spielte der FC genau das: Schwungvoll, druckvoll, jedoch geduldig, den Bielfeldern keine Chance gebend. In der 15. Minute das hoch verdiente 1:0. In der zweiten Hälfte der 1. Halbzeit etwas kontrollierter, weniger anstürmend, ohne jedoch das Heft des Handelns aus der Hand zu geben.
Dann jedoch: Ein miserabler Flüchtigkeitsfehler vom ansonsten gut spielenden Miso Brecko, ein Geschenk, 1:1 - ohne Kölner Hilfe wären die Bielefelder nie zum Ausgleich gekommen.

Schlimmer als der Fehler und der Ausgleich erwies sich in der zweiten Halbzeit jedoch das Fehlen der Köpfe: Kapitän Novakovic blieb leicht verletzt in der Kabine, Mittelfeldorganisator Petit folgte in der Mitte des zweiten Spielabschnitts auf die Bank, Jupp Mohamad fehlte sowieso, und gen Ende hin humpelte ein krampfgeplagter Ehret an der Seitenlinie entlang, ob des erschöpften Auswechselkontingents gezwungen, weiter zu spielen.

Fluch und Segen zugleich: Eine Mannschaft wie der FC, als Absteiger und vor einem sehr präsenten Heimpublikum, braucht eine starke Hierarchie, auch und gerade auf dem Spielfeld. Fehlt der Mannschaft dann jedoch der Kopf, so ist sie unfähig, ein kollektives und durchdachtes Angriffsspiel aufzuziehen.

Bleibt das Positive festzuhalten: Weiterhin ungeschlagen in der Rückrunde. Nur noch 11 Punkte von der legendären 40 Punkte Marke entfernt. Eine Defensive, die sicher steht - Breckos Fehler ist da eher die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Der König ist tot, lange lebe der König

Eigentlich ist es ziemlich egal, angesichts der vielen anderen Zahlen, die ins Feld geführt werden können, deren Aneinanderreihung jedem Fußballfan Gänsehaut bereiten:

Zweimal wurde er argentinischer Meister (mit River Plate), mit 60 Toren in 91 Spielen. Zu jener Zeit streifte er sich das argentinische Nationaltrikot über und gewann seinen einzigen Titel mit einer Nationalmannschaft, die Copa América. Sechs Tore erzielte er in seinen sechs Spielen für die Albiceleste, alle bei jenem Turnier.

Argentinischer Torschützenkönig wurde er nur einmal, ein Kunststück, das ihm immerhin zweimal (in nur vier Jahren) in Kolumbien gelang. In diesen vier Jahren wurde er kolumbianischer Meister: Viermal.

Und dann ging die Party erst richtig los: Innerhalb von zehn Jahren wurde er mit Real Madrid achtmal spanischer Meister. Gewann fünfmal den Pokal der Landesmeister, zweimal den Copa Latina (Eine Art Pokal der Landesmeister, beschränkt auf Teilnehmer aus Portugal, Spanien, Frankreich und Italien), einmal den Weltpokal. Fünfmal wurde er spanischer Torschützenkönig. Nur im spanischen Nationaltrikot - zwischendurch hatte er noch vier Spiele für Kolumbien gemacht - war er in Sachen Titel nicht erfolgreich, schoß aber immerhin 23 Tore in 31 Spielen.

Und auch als Trainer feierte er Erfolge: Einmal spanischer Meister sowie einmal Pokal der Pokalsieger Gewinner mit Valencia CF und zweimal argentinischer Meister, einmal mit den Boca Juniors und einmal mit River Plate - auch ein Kunststück für sich.

Nur den Titel als Rekordtorschütze Real Madrids ist Alfredo Di Stéfano seit vergangenem Sonntag nach 45 Jahren los. Seine 307 Ligatore für das weiße Ballett wurden von Rey Raúl durch ein Doppelpack beim 4:0 Sieg gegen Gijon übertroffen.

Aber das macht nichts, es bleiben noch genügend andere Titel und Rekorde für den Mann aus Buenos Aires.

Dienstag, 24. Februar 2009

Er ist da!

Das Warten hat ein Ende.

Am 19. Februar 2009 wurde der Mann geboren, der Argentinien spätestens 2030, vermutlich aber schon 202726 wieder einmal Weltmeister werden läßt: Benjamin Leonel Agüro Maradona.

Feiern wir die Ankunft des Messias mit den zehn schönsten Toren seines Vaters aus den goldenen Zeiten, in denen er seine Fußballschuhe noch für den besten argentinischen Verein, Club Atlético Independiente, schnürte:

Deutscher Meister wird nur der..

In einer langen, mühseligen und mit Geisterstimmen umflüsterten Séance habe ich das bislang bestens gehütete Geheimnis lüften können: Die Antwort auf die Frage, wer denn nun Meister wird in dieser Saison. Fünf Kandidaten haben sich bislang beworben: Bayer Vizekusen, die TSG Hoffenheim, Hertha BSC, der HSV und, natürlich, wie jede Saison, der FC Bayern München.

Mein persönliches Sympathieorakel - das natürlich immer recht hat - hat gesprochen und, oh Wunder, die Worte waren weitesgehend klar und deutlich und überhaupt nicht sphinxhaft:

Bayer Vizekusen wird nicht deutscher Meister. Geht ja gar nicht. Sonst würden die ja anders heißen. Pfizer Vizekusen zum Beispiel. Wenn alles rund läuft und Patrick Helmes weiter die Tore schießt, die er eigentlich für den FC schießen sollte, erfüllen sie ihre Bestimmung und werden Zweiter. Vermutlich aber noch nicht mal das.

Die TSG Hoffenheim wird nicht deutscher Meister. Macht nichts, abgesehen von 30.000 Eventhanseln und einer Handvoll unkritischer Mediensklaven interessieren die eh niemanden.

Bleiben Bayern, Hertha und der HSV. Jetzt wirds eng.

Niemand mag die Bayern. Was nicht daran liegt, dass die Münchener besonders hassenswert wären. Sicher, Karl Heinz Rummenigge ist unangenehm. Aber, wem sag ich das, die Ablehnung liegt ursächlich begründet im Erfolg der Bayern. Genau da liegt natürlich auch der kniffeligste Punkt: Ob die nun einundzwanzig oder zweiundzwanzig mal Meister sind, ist im Grunde Wurscht, meinethalben auch Weißwurst. Werden sie trotzdem nicht. Dazu hätten sie vergangenen Samstag gewinnen müssen. Haben sie nicht. HA!

Außerhalb Berlins wird so mancher denken, daß die Hertha ein Verein wäre, dem man die Meisterschaft mal gönnen könnte. Innerhalb Berlins denkt das niemand. Ok, ok: Spielt die Hertha oben mit, kommen schon mal ein paar Handvoll Zuschauer ins Olympiastadion. Tut sie es nicht, gehen die Leute lieber zu irgendeinem anderen erlebnisintensiven Event. Oder grillen. Und ein Meister, wenn auch "nur" in der dritten Liga, reicht auch für die Stadt.

Liebe Sankt Paulianer, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Deutscher Meister wird nur der HSV. Mangels Alternativen einerseits. Andererseits machen sie das auch ganz hübsch, haben sich in mühervoller Kleinarbeit wieder nach oben gearbeitet, einen holländischen Trainer an der Seitenlinie und die Mittelfelddiva rechtzeitig auf die Ersatzbank in Madrid abgeschoben.

Glückwunsch nach Hamburg!

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