Mittwoch, 7. Oktober 2009

Potjomkinsches Dorf in Charlottenburg

"Die jehörn einfach in die erste Lija." S. ist gebürtiger Köpenicker und seit vielen Jahrzehnten Fan des 1. FC Union Berlin. Gemeint ist aber nicht der gut aufspielende Zweiliga-Aufsteiger, sondern der andere Verein der Stadt, der im Profifußball zu finden ist, die Hertha aus Charlottenburg. Wie man weiß, spielen die gerade am Rande des Abgrunds der ersten Liga, im freien Fall gen Liga Zwei.
Und S. ist nicht der einzige, der in Berlin so denkt und spricht. Andere schreiben auch so. Das Mitleid geht um.

Mitleid für einen Verein, der es nach der 16 jährigen Zweitligazugehörigkeit zwischen 1980 und 1996 (unterbrochen von zwei Erstligajahren, die jeweils auf dem 18. Platz endeten und zum sofortigen Wiederabstieg führten) nie geschafft hat, sich in Berlin eine nennenswerte Basis in der fußballinteressierten Bevölkerung der Stadt aufzubauen. Der seine Heimspiele zum Ende dieser Zweitligazugehörigkeit mit einem geschätzten Zuschauerschnitt von Sechseinhalbtausend regelmäßig vor einer Geisterkulisse austrug. Der nach dem Wiederaufstieg zur Saison 97/98 sogleich auf dicke Hose machte, sich fortan Hauptstadtverein nannte und davon sprach, zukünftig Deutschland regelmäßig in der Champions League zu vertreten. Dessen Heimspiele zu besuchen eine Qual ist, weil die Fahrt dahin mit den Öffentlichen nur selten nicht vom U-Bahnlied begleitet wird. Dessen Fans sich die Auswärtsspiele in Köln gerne in der FC-Kneipe angucken, weil alle anderen fußballzeigenden Kneipen lieber die Bundesliga-Konferenz zeigen als Hertha - mitten in Berlin. Der sich im zurückliegenden Sommer endlich vom BesondersDickeHosenMann Hoeneß trennte, um Kontinuität reinzubringen - um sich anschließend beim ersten Gegenwind geschwind vom Trainer zu trennen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Häme verspüre ich nicht. Dazu kenne ich die emotionalen Abgründe, die sich in einer solchen Situation auftun, leider zu gut. Und es gibt ohne Frage auch nette Herthaner, denen dies nicht gegönnt sei.
Warum ich - oder sonst jemand - aber Mitleid mit einem Verein haben sollte, den auch sonst niemand interessiert (es sei denn der Verein spielt ausnahmsweise mal um die Meisterschaft, dann ist das Eventpublikum da), leuchtet mir nicht ein. Hertha ist mir im besten Falle egal und mir fallen aus dem Stegreif mehrere Händevoll Vereine ein, die mir sympathischer sind. Traurig wäre ich nicht, würde das Potjomkinsche Dorf, das Hertha spätestens seit Wiederaufstieg darstellte, qua Abstieg in sich zusammenfallen. Nicht zuletzt deswegen, weil in Sachen Operation Nichtabstieg jeder Verein, der hinter dem FC steht, ein guter Verein ist.

Montag, 5. Oktober 2009

Amateurvereinswappenheraldiker aller Länder, vereinigt Euch!

Als Fan eines Vereins, der ein Tier im Wappen mit sicher herumträgt, noch dazu eines, daß nicht in die Kategorie Standardwappentier fällt, kommt irgendwann der Moment - jedenfalls wenn man zu jenen gehört, die gerne mal des Abends beim zweiten oder fünften Bier mit ähnlich veranlagten Freunden über Fußball und das drumherum philosophiert oder auch nur rätselratet - in dem man sich fragt: Was gibts denn da noch so für Vereine, die gleiches tun?
Nicht unbedingt einen Geißbock im Wappen haben, ich versteige mich mal zu der Aussage, daß dies vermutlich einmalig sein dürfte, weltweit, sondern überhaupt irgendein Tier.
Und dann fängt man an zu sammeln. Weil ohne das jetzt nur einen Klick entfernte Weltwissen unterwegs, natürlich aus dem Kopf, so macht gemeinschaftliches Rätselraten ja auch viel mehr Spass. Aber genau deswegen ist natürlich das Wissen irgendwann zu Ende.
Und nun kommt Ihr ins Spiel, werte Leser: Gibts da noch mehr? Bestimmt. Vermutlich sogar unendlich viele.
Die Regeln dazu sind denkbar einfach: Googeln, bingen, wikipediaen oder Artverwandtes ist natürlich nicht erlaubt. Wer es dennoch tut, muß sich zur Strafe Zeit seines Lebens als weltgrößter Langweiler fühlen. Zu gewinnen gibt es alles Glück dieser Erde, einzulösen beim nächstbesten, selbst aufzufindenden Alles-Glück-dieser-Erde-Schalter. Alle Angaben ohne Gewähr.

Hier, was mir (und, bevor Ihr die Kommentare gelesen habt und Euch über mein tolles Wissen wundert: mittlerweile auch und besonders: Euch) aus dem Kopf einfiel, sortiert nach Ländern und alphabetisch nach dem jeweiligen Wappentier (auf neuestem Stand gebracht):

Deutschland
Alemannia Aachen: Adler
Eintracht Frankfurt: Adler
FSV Frankfurt: Adler
Preussen Münster: Adler
SV Wilhelmshaven: Adler
Tennis Borussia Berlin: Adler
1. FC Union Berlin: Bär
BFC Türkiyemspor 1978: Bär
Wormatia Worms: Drachen
1. FC Köln: Geißbock
SC Freiburg: Greif
Westfalia Herne: Hengst
1860 München: Löwe
Bayer Vizekusen: Löwen
Bonner SC: Löwe
Chemnitzer FC: Löwe
Eintracht Braunschweig: Löwe
FC Ingolstadt 04: Löwe
FC Sachsen Leipzig: Löwe
Hansa Rostock: Löwe
Wuppertaler SV Borussia: Löwe
FSV Zwickau: Schwäne
MSV Duisburg: Zebra

England
Chrystal Palace: Adler
Bradford City: Bantam-Zwerghuhn
Brentford FC: Bienen
Cardiff City: Bluebird (Rotkehl-Hüttensänger)
Leyton Orient: Drachen
Bristol City: Einhörner
Watford FC: Elch
Oldham Athletics: Eule
Leicester City: Fuchs
Tottenham Hotspurs: Hahn
Norwich City: Kanarienvogel
Liverpool FC: Liverbird (Fabelwesen)
Chelsea FC: Löwe
Millwall FC: Löwen
Scarborough FC: Möwe
Gillingham FC: Pferd
Ipswich Town: Pferd
Walsall FC: Schwalbe
Swansea City: Schwan
Brighton & Hove Albion: Seemöwe
Hull City: Tiger
Wolverhampton Wanderers: Wolf
Huddersfield Town: Yorkshire Terrier

Spanien
Valencia CF: Fledermaus
UD Levante: Fledermaus

Italien
AC Arezzo: Pferd
Juventus Turin: Stier
Torino FC: Stier
AS Roma: Wölfin

Mexiko
Pumas UNAM: Puma

Norwegen
Sandefjord Fotball: Wal(flosse)

Belgien
Germinal Beerschot: Bär und zweiköpfiger Adler

Holland
FC Twente Enschede: Pferd
ADO Den Haag: Reiher

Tschechien
Bohemians Praha: Känguru

Slowakei
1. FC Tatran Prešov: Greif

Russland
Sibir Nowosibirsk: Adler
Schinnik Jaroslawl: Bär
Alania Wladikawkaz: Löwe
FK Tom Tomsk: Pferd
FK Krasnodar: Stier
Luch-Energia Wladiwostok: Tiger

Ukraine
Zakarpatja Uzhgorod: Bär
Tawrija Simferopol: Greif
Karpaty Lviv: Löwe

Polen
Piast Gliwice: Adler
Śląsk Wrocław: Adler
Odra Wodzisław: Adler
Pogon Szczecin: Greif

Belarus
FC Gomel: ? (Pferd? Lama? HundKatzeMaus?)
FK Smorgon: Bär

Kasachstan
FK Taraz: Adler
Kajsar Kyzylorda: Husky

Lettland
FK Jurmala: Möwe

Rumänien
FC Brasov: Adler
Ceahlaul Piatra Neamt: Bär
Universitatea Craiova: Löwe
FC Timişoara: Pferde
Politehnica Iasi: Pferde
Pandurii Târgu Jiu: Pferd
Dinamo Bucuresti: Wölfe

Bulgarien
FC Gigant Belene: Wildschwein

Das kann doch noch nicht alles sein. Das wird doch noch nicht alles sein. Wohl an, edle Retter in Leser-, Blogger-, Kommentatorenkostümen, kommet herbei und helfet mir.
Danke.

Edit: Wie schon in den Kommentaren angemerkt, lasse ich nur Vereine gelten, die mindestens einmal die höchsten drei Spielklassen erreicht haben. Sonst wirds arg unübersichtlich.

Montag, 28. September 2009

Huhu, Schiri Kempter,

ich will gar nicht mit Ihnen über die rote Karte gegen Maniche diskutieren. Auch wenn ich glaube, daß da keine Foulabsicht zugrunde lag. Aber klar, ich hab auch eine rot-weiße Brille auf. Und muß zugeben, daß man die Situation anders sehen kann.

Warum Sie, Schiedsrichter Robert Michael Kempter, aber das klar regelwidrige Wegstoßen Maniches durch Arturo Vidal, das der von Ihnen mit Rot geahndeten Situation voraus ging, nicht mit einem Elfmeter bestraft haben, wie es die Regeln vorsehen, bleibt Ihr Geheimnis, oder?

Ich jedenfalls komm nicht drauf.

Donnerstag, 24. September 2009

Emotionalisierbarkeit, Konzentration und Immerzu Ishiaku.

"Schwer zu emotionalisieren" sei die Mannschaft, hat Manager Michael Meier vor einigen Wochen über das Team des 1. FC Köln gesagt. Eine Aussage, die durchaus Sorgen machen muß. Denn daß diese Mannschaft alle Leidenschaft, die sie aufbieten kann braucht, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen und ihm idealerweise für den Rest der Saison fernzubleiben, dürfte klar sein.

Ein Blick auf den Kader bestätigt allerdings Meiers These. Ein Schwung junger Spieler, einige, im besten Sinne, abgeklärte und abgehangene Altstars, ein paar Spieler, die mit sich selbst genug zu tun haben und ein paar zurückhaltende und eher introvertierte Spieler a là Geromel. Bleiben unterm Strich nur Mondragon, Podolski und McKenna als Emotionalitätsmultiplikatoren.

Wer aber das gestrige Pokalspiel gesehen hat, weiß: Dieses Problem ist offenbar keines, das der Mannschaft Sorgen bereitet. Der unbestritten größeren individuellen Klasse der Golfsburger wurde mit großer Leidenschaft begegnet, die den verdienten Sieg möglich machte.

Was aber ein Problem zu sein scheint, ist punktgenaue Konzentration, insbesondere nach Anstoßsituationen. Im Ligaspiel gegen Schalke vor anderthalb Wochen gab es in jeder Halbzeit ein schnelles Gegentor. Gestern im Pokal ein Pfostenschuß des VW Wolfsburg direkt nach dem Kölner Führungstreffer und den Anschlußtreffer zum 3:2 direkt nach dem Tor zur zwischenzeitlichen 3:1 Führung. Mir scheint sich hier ein Aufgabengebiet für Trainer Soldo zu offenbaren: Das Spiel beginnt, wenn der Schiedsrichter den Ball freigegeben hat und nicht erst zwei Minuten später.

Ansonsten gäbe es noch viel zu sagen über das gestrige Spiel. Ich könnte über Maniches Pässe reden, darüber daß vielleicht nicht jeder Spieler so ein starkes Spiel wie Lukas Podolski zeigte, aber dennoch niemand wirklich abfiel, über den erneuten Scorerpunkt für Fabrice 'DJ Fafa' Ehret, Podolskis Blocksturm nach Spielende, und, und, und..
Vor allem aber sollte ein Mann Sonderlob erfahren, der viel einstecken mußte in seiner bisherigen Zeit beim 1. FC Köln. Am vergangenen Samstag Lehmann den Ball abgenommen und somit nach starker Leistung das entscheidende 2:0 vorbereitet und gestern zwei Tore gemacht. Willkommen zurück Manasseh Ishiaku. Ich überlasse das Sonderlob dem gemischten Herrenchor der Sektion Westpolen:

Immerzu Ishiaku

Mittwoch, 23. September 2009

DDR Meister 2009

Ich bin ja ein Westdeutscher, weswegen mir die emotionale Bedeutung des hier zu beschreibenden Umstandes möglicherweise ein bißchen weniger nachempfindbarer ist als den ostdeutschen Mitfreunden des 1. FC Union Berlin.

Erstmals in seiner Geschichte nämlich gewinnt Union den tabellarischen Vergleich mit allen Vereinen, mit denen sich die Eisernen in den Jahren 66 bis 91 sportlich und tabellarisch vergleichen konnten.

Die Nummer Eins im Osten, "Oberliga"-Tabellenführer, Ruhmreicher Spitzenreiter der FNL. Hey Hey.

Und ja, das ist schon seit dem 1. Spieltag so. Manches braucht eben länger um mir klar zu werden, ick bin ja ooch bloßn Wessi.

Jetzt reden sie auch noch

Das vierte Mal schon sammelte am vergangenen Montagabend probek Menschen in seiner Küche, um über Fußball zu reden. Nicht einfach so, sondern mit Mikrofon und Aufnahmegerät und dem Ziel das Aufgenommene anschließend ins Netz zu stellen. Podcast nennt sich sowas bekanntermaßen, und dieser spezielle nennt sich (noch) Ballpod. Wer die ersten drei Ausgaben verpasst haben sollte, sollte sich bei Gelegenheit die Zeit nehmen, sie nach zu hören.

Weil probek aber ja nun in München wohnt (und bemitleidenswerterweise Fan der Bayern ist, der Arme) und er zu außerhäusigen Themen lieber "Fachmänner" zu Wort kommen läßt, bzw. befragt, gehört es zum Konzept des Ganzen, diese per Skype oder Telefon dazuzuschalten, also quasi virtuell in seiner Küche zu sammeln.

In dieser Ausgabe hören wir deshalb HerrWieland vom Königsblog zur wirtschaftlichen und sportlichen Lage des FC Schalke 04 reden, sowie Hirngabel vom Brustring-Blog über die Krise des VfB Stuttgart (an der auch ein ruhmreicher Club aus der Domstadt seinen Anteil hat) und am Ende einen Einspieler von Jürgen Kalwa (von American Arena) zum Magazin "Spielmacher". Und äh, ja, den Anfang macht ein gewisser mars, auch genannt Spielbeobachter, zum Thema 1.FC Köln. Also, ja: Ditt bin icke, dann.

Höret:


Einen dicken Dank und viel Respekt an dieser Stelle an probek, der diese Ausgabe sogar im Alleingang schaukeln musste. Kommentare zum Ballpod als Ganzes bitte bei ihm (Wenns zu meinen Aussagen zum FC was zu sagen geht, könnt ihr das auch gerne hier machen). Außerdem Danke an Sebastian fürs Leihen des Equipments, auch wenn es nicht gebraucht wurde.

Edit: Jetzt erst aufgefallen: Ich sprech da von "Podolski in der Hoeneß Zeit". Tztztz. Gemeint ist natürlich die Heynckes Zeit.

Dienstag, 22. September 2009

Schöner Fehlerteufel

Über die Situation von Energie Cottbus:
"Der Trainer überlegt auch, ob er dem zuletzt gescholtenen Abwehrchef Markus Brzenska eine Dankpause einräumt."

'Danke Trainer, für die Pause'? 'Nachdem ich mich bei dem Aufsteiger Paderborn am vergangenen Spieltag beim Heimspiel fünfmal für ein Gegentor bedankt hab, mach ich jetzt mal Pause davon'? 'Danke für diesen guten Morgen'?

Zu finden in der Berliner Zeitung (Printausgabe) von heute - unter der Überschrift "Eine kleine Denkpause". Na also, geht doch.

Montag, 21. September 2009

Kein Derby

Der erste Sieg für den 1. FC Köln ist endlich eingefahren. Das ist gut so, sowieso und ganz besonders jetzt, denn so läßt es sich viel leichter dem kommenden Wochenende entgegenblicken. Ein Heimspiel steht an, ein heißes noch dazu: Die Vorortmannschaft von Pfizer Bayer Vizekusen ist zu Gast. Heiß wird das Spiel nicht nur, weil die Werbemaßnahme bislang einen ziemlich guten und leider recht erfolgreichen Fußball spielt, und es somit für den FC schwer wird, die bitter benötigten Punkte zu machen, sondern natürlich auch aufgrund der geografischen Nähe.

Und dennoch. Auch wenn es es so aussieht und manchesmal auch so schmecken mag - das Spiel ist kein Derby.
Woher der Begriff "Derby" kommt, ist schon tausendmal erzählt worden. Und ja, es gibt es, das rheinische Derby, zu dem die Emotionen elektrisiert hochkochen und bei dem schon eine Woche vorher Freude über die Möglichkeit, mit einem Sieg dem ungeliebten Nachbarn eine Schmach zu verpassen Hand in Hand geht mit der Angst, selbst der Geschmähte zu sein. Der Gegner heißt Borussia Mönchengladbach.

Die Borussia ist, da gibt es verständlicherweise keine zwei Meinungen, Pfui & Bah. Allein schon die dämlichen Trikotfarben (Grün, Schwarz und Weiß - Hallo? Wer will sowas sehen?) sagen so manches aus über den schlechten Geschmack, der auf dem Lande herrscht.
Aber, was wäre das Leben ohne dies, zweimal im Jahr die Möglichkeit zu haben, hohnlachend auf diesen Gegner zu zeigen? Und ja, geben wir es zu: Dazu gehört auch die (natürlich völlig unwahrscheinliche) Eventualität, selbst den Kürzeren zu ziehen. Am Besten geht das, wenn Beide in einer Liga spielen. Auf Augenhöhe sind. Sportlich. Denn traditionell sind sie es. Mönchgladbach also wäre der ideale Kandidat für eine Sonderregel der DFL: Eine Mannschaft darf jedes einzelne Spiel verlieren, und bleibt trotzdem in der Liga. Gilt natürlich nur solange der FC nicht absteigt, sí claro.

Bei der Werbemaßnahme aus Vizekusen hingegen liegt der Fall anders. Hier hilft nur sofortige Auflösung. Meinetwegen Neugründung in der zehnten Liga, diesmal ohne Bayer Millionen. Jedes Spiel gegen diese Mannschaft ist ein Spiel zuviel. Es macht schlichtweg keinen Spaß. Ein Sieg ist schön, wie jeder Sieg es ist, aber nichts Besonderes. Eine Niederlage ist eine weitere gottverdammte Niederlage. Kein Hieb mit dem Schwert des Schicksals.

Also dann, werte professionelle Geschichtenbastler in Funk, Fernsehen und Holzpresse: Lasst es sein. Orientiert Euch nicht am Kollegen des Senders Sky, der am Rande des Spiels Werder Bremen gegen Bayer Vizekusen vom "einzigen rheinischen Derby" sprach, das da nächste Woche auf die Mannen von Osram Heynckes zukomme. Falsch. Nicht nur nicht das "einzige", nein gar keins. Kein Derby in Sicht am nächsten Wochenende in Köln.

Dienstag, 15. September 2009

Weiter, immer weiter.

5 Spiele, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen, 1 Punkt, Platz 18.
Und die Geier kreisen schon.

Nicht überraschend eigentlich. Schließlich lesen sich die Zahlen ja wirklich schlecht. Und jedem Freund des 1. FC Köln, dem die letzten zehn Jahre in den Knochen stecken, schleicht langsam aber sicher die Angst in die selbigen.

Fakt ist, der FC ist schlecht aus den Startlöchern gekommen. Doch das macht sich nicht an den Ergebnissen und dem Punkteverhältnis fest.
Die bislang noch nicht erfolgreich funktionierende Offensivachse Maniche / Petit - Podolski - Novakovic sucht sich noch. Das hat viel mit Verletzungen (Langwierig: Novakovic, kurz: Podolski), Formschwäche (Petit, Novakovic), spätem Transfer (Maniche) und zu guter Letzt den Länderspielabstellungen (Maniche, Podolski, Novakovic) zu tun. Das möglicherweise hier auch Alternativen fehlen, zeigt sich daran, daß der vierwöchige Ausfall des jungen und unfertigen Adil Chihi die Frage aufwirft, wer ihn ersetzen soll.

Fakt ist auch, und das ist bekannt und schon tausendmal abgearbeitet, daß die Zeit günstig ist für einen langsamen Start, so absurd sich das beim derzeitigen Punkteverhältnis auch anhören mag. Gegen Mannschaften wie Dortmund, Wolfsburg, den HSV, Schalke, Stuttgart, Leverkusen und Bayern ist für eine Mannschaft im zweiten Jahr nach Aufstieg, auch wenn sie sich in Bestform befände, regulär nicht viel zu holen.

Was bleibt? Den Trainer feuern, wie die Geier schon fordern. Dadurch wird das Auftaktprogramm nicht einfacher, die Mannschaft nicht schneller zusammenwachsen. Stefan von der Südtribüne zeigt zudem, daß Trainerentlassungen dem 1. FC Köln in den vergangenen Jahren nie das brachten, was man sich von ihnen erhoffte.

Oder eben aushalten, die eigene Angst, und dem Trainer und der Mannschaft die nötige Zeit geben, die sie bei dem Startprogramm eigentlich sowieso haben. Mund abwischen, ein breites Kreuz machen und wie der Namenspatron dieses Blogbeitrags, Oliver Kahn einst sagte: Weiter, immer weiter.

Noch ist nichts verloren. Noch lange nicht.

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